Ein riskantes Spiel mit unklaren Regeln an unseren Grenzen gibt Anlass zur Sorge! Denn immer mehr Länder kehren zur Nuklearenergie zurück. Trump-Initimus Musk befeuert das noch!
In Temelín, dem Standort des tschechischen Atomkraftwerks mit zwei in Betrieb befindlichen Reaktoren, sollen Pläne für den Bau eines sogenannten Small Modular Reactor (SMR) Realität werden. Doch statt einer technologischen Zukunftsvision zeige das Projekt – so Greenpeace-Chef Alex Egit – vor allem eines: die Rückkehr zu den altbekannten Problemen der Atomenergie – gepaart mit neuen Sicherheitsrisiken.
Mit der Rückkehr zur Atomenergie erleben wir die Rückkehr zu altbekannten Problemen, gepaart mit neuen Risiken für Sicherheit.
Alexander Egit, Greenpeace-Geschäftsführer
Die laufende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) des Projekts lässt in der Tat entscheidende Fragen unbeantwortet. GLOBAL 2000 kritisiert, dass ein klares Design ebenso wie Angaben zur Zahl der geplanten Reaktoren verschleiert werde. Stattdessen werden vier unfertige Designs angeführt – darunter der BWRX-300, dessen Zulassung in Kanada noch aussteht, und der NUWARD, dessen Entwicklung wegen Kostenexplosionen bereits eingestellt wurde. Selbst die Leistung des Reaktors überschreitet mit geplanten 500 MW die Definition der internationalen Atomenergieagentur für SMRs.
Prag argumentiert, auf Kernkraft zu setzen, um den Ausstieg aus der Kohle zu kompensieren. Doch Experten wie Patricia Lorenz von GLOBAL 2000 halten dies für illusorisch: „Die Planungs- und Bauzeiten von 15 bis 20 Jahren stehen im krassen Widerspruch zu den Dringlichkeiten der Energiewende.“ Alternativen wie erneuerbare Energien bleiben außen vor.
Die unkritische Wiederaufnahme der Atomenergie erhält jedoch prominente Unterstützung. Tech-Milliardär Elon Musk und AfD-Chefin Alice Weidel loben Kernkraft als „großartige“ Stromquelle – ohne die immensen Investitionskosten oder die Risiken durch Unfälle und Naturkatastrophen zu thematisieren. Musks Kritik an Deutschlands Atomausstieg zeigt eine gefährliche Verklärung: Ein komplexes Problem wie die Energiewende verlangt mehr als einfache Antworten.
Hiobsbotschaft auch vom Stiefel Europas
„Die Pläne in Temelín könnten ein Menetekel für die Renaissance der Atomkraft sein – vielversprechend auf dem Papier, doch teuer, riskant und voller ungelöster Fragen. Ob das wirklich die Zukunft sein soll, bleibt höchst fragwürdig“, warnt WWF-Atomexperte Dr. Reinhard Uhrig! Hiobsbotschaft auch vom Stiefel Europas: Italien will bis Ende 2027 einen Plan fertigstellen, der die Nutzung der Kernenergie wieder zulässt, nachdem sie vor fast 40 Jahren verboten wurde. Dies bestätigte Energieminister Gilberto Pichetto Fratin. „Wir sind definitiv bereit, zur Kernenergie zurückzukehren.“ Dies sei eine wichtige Entscheidung, die die erneuerbaren Energien nicht ersetzen, sondern ergänzen wird!
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