Die gute Nachricht: Die Zahl der Firmengründungen in Vorarlberg bewegt sich weiterhin auf hohem Niveau. Die weniger gute: Den Jungunternehmern wird das Leben nicht gerade einfach gemacht. Die Wirtschaftskammer fordert daher bessere Rahmenbedingungen.
Das Unternehmertum genießt in Vorarlberg bekanntlich einen hohen Stellenwert. Trotz aller gesellschaftlichen Veränderungen ist der Wunsch, sein eigener Chef zu sein, immer noch sehr ausgeprägt. Das unterstreichen auch die aktuellen Zahlen: 2024 wurden in Summe 1306 Neugründungen verzeichnet. Damit konnte das ausgesprochen hohe Niveau des Vorjahres (1313 Gründungen) gehalten werden, was angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten durchaus bemerkenswert ist. Besonders erfreulich ist, dass das Unternehmertum immer weiblicher wird, 49,5 Prozent aller Gründungen sind auf Frauen entfallen. Allerdings stellt sich bei etlichen Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern nach der anfänglichen Begeisterung angesichts der vielen Hürden rasch eine gewisse Ernüchterung ein.
Wir müssen jetzt die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um das Unternehmertum noch attraktiver zu machen.
Karlheinz Kopf, Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg
Gemäß einer vom Gründerservice Vorarlberg durchgeführten Umfrage, betrachten 33,3 Prozent der Befragten die hohen Sozialversicherungs- und Steuerabgaben als größtes Hindernis, gefolgt von rechtlichen Anforderungen und Amtswegen (30,9 Prozent). „Wir hören immer wieder, dass die Bürokratie potenzielle Gründerinnen und Gründer abschreckt. Hier braucht es dringend Verbesserungen“, sagt Gründerservice-Leiter Matthias Frieß. Ins gleiche Horn bläst Karlheinz Kopf, Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg: „Die Motivation, sich selbstständig zu machen, ist in Vorarlberg weiterhin hoch. Doch wir müssen jetzt die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, um das Unternehmertum noch attraktiver zu machen.“ Seitens der WKV wurden bereits konkrete Verbesserungen ausgearbeitet. Die zentralen Forderungen im Überblick:
Wer Rat sucht, bekommt diesen in der Regel auch
Für alle, die den Sprung in die Selbstständigkeit wagen wollen, ist das Gründerservice die erste Anlaufstelle im Land. Die Nachfrage ist groß: 2024 wurden 613 persönliche Beratungen vorgenommen, dazu addieren sich zahlreiche telefonische Kontakte. Weiters haben über 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Gründungs-Workshop absolviert. „Mit unseren Beratungen, Workshops und unserem großen Netzwerk bieten wir Gründern nicht nur Wissen, sondern auch die entscheidende Unterstützung, um ihr Unternehmen erfolgreich zu starten“, hebt Frieß hervor.
Kennzahlen für 2024:
1306 Neugründungen
49,5 % Frauenanteil
Durchschnittsalter der Gründer: 36,9 Jahre
Beliebteste Branchen:
Gewerbe & Handwerk: 39,7 Prozent
Handel: 25,6 Prozent
Information & Consulting: 19,9 Prozent Gründungsmotive:
„Eigener Chef sein“: 73,2 Prozent
„Flexible Zeitgestaltung“: 70,7 Prozent
„Mehr Eigenverantwortung“: 67,5 Prozent
Im Vorjahr ist zudem die Startup Vorarlberg GmbH ins Leben gerufen worden, welche speziell technologieorientierte und wachstumsstarke Gründungsvorhaben unterstützt.
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