Appell an Politk

Mobbing: Jeder dritte steirische Schüler betroffen

Steiermark
30.01.2025 15:30

Immer mehr steirische Schüler sind laut Arbeiterkammer von Mobbing betroffen. In einer neuen Studie will man nun vor allem auch Lösungen präsentieren. Und man appelliert an die Politik: Es brauche mehr Geld und personelle Ressourcen, um das Problem in den Griff zu bekommen.

Die Zahlen sind erschütternd: Knapp zwei Drittel der steirischen Schüler berichten von Vorfällen von Mobbing und Cybermobbing in ihrem Umfeld – gut die Hälfte davon ist selbst betroffen. Von diesen rund 50.000 Kindern und Jugendlichen wiederum leidet gut ein Drittel nachhaltig an den Folgen des Mobbings. „Sie verlieren Lebensfreude und Lebensqualität, rund ein Zehntel hat Selbstmordgedanken“, erklärt Bildungsexpertin Claudia Brandstätter.

30 Schulpsychologen für 150.000 Schüler
Die Studien, die sie und Kollegen im vergangenen Jahrzehnt für die Arbeiterkammer gemacht haben, belegen, dass die Zahlen in diesem Zeitraum gestiegen sind. „Passiert ist aber noch viel zu wenig“, sagt Arbeiterkammer-Chef Josef Pesserl.

(Bild: stock.adobe.com, Krone KREATIV)

Noch immer gäbe es etwa viel zu wenig Schulpsychologen: „Aktuell sind es nur 30 für 150.000 Schüler an 850 Schulen – diese Zahl allein zeigt schon, dass das Problem noch immer nicht ernst genommen wird.“ In Schweden etwa, einem Vorbild-Land in der Mobbing-Prävention, gäbe es pro Schule einen Psychologen und einen Sozialarbeiter.

Politik soll „konkrete Maßnahmen in die Wege leiten“
Statt in der neuesten Studie, die am Donnerstag präsentiert wurde, nur die aktuellen Zahlen zu Mobbing an steirischen Schulen zu erheben, hat Brandstätter gemeinsam mit 20 Experten Lösungsansätze gesammelt: „Es gibt international, aber auch in der Steiermark viele Ansätze, die sich schon bewährt haben“, sagt sie. „Es braucht Zeit, Geld und personelle Ressourcen. In Wahrheit müssen wir schon im Kindergarten mit der Sensibilisierung für das Thema anfangen. Lehrer und auch Eltern brauchen Hilfe, wenn ein Kind betroffen ist, und dürfen nicht allein gelassen werden.“

Claudia Brandstätter und AK-Präsident Josef Pesserl (Bild: AK Stmk/Derler)
Claudia Brandstätter und AK-Präsident Josef Pesserl

Pesserl fordert die Politik auf, als ersten Schritt ein Expertenteam aufzusetzen, das „konkrete Maßnahmen in die Wege leitet“. Unter anderem könne er sich etwa die Errichtung von Modellschulen oder Modellregionen vorstellen. „Denn wenn man in dem Bereich nichts macht, dann ist das nicht Sparen, sondern Kurzsichtigkeit“, sagt er. „Es geht um die Zukunft und Lebensqualität unserer Kinder.“

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