Alle Passagiere tot
Trump nutzt Flug-Unglück für politische Attacken
Bei einem Flugzeugunglück in der US-Hauptstadt Washington sind nach Einschätzung der Behörden alle 67 Insassen der beiden Maschinen ums Leben gekommen. US-Präsident Donald Trump bestätigte das inzwischen und nutzte das Unglück auch gleich für politische Attacken ...
Bisher seien 27 Passagiere aus dem Flugzeug der American Airlines und eine Person aus dem Hubschrauber tot geborgen worden. Man werde weiter daran arbeiten, alle Leichen zu finden, sagte Feuerwehrchef John Donnelly.
Nahe dem Ronald-Reagan-Airport (DCA) in Washington war am Mittwochabend eine Passagiermaschine mit 64 Menschen an Bord beim Landeanflug mit einem US-Militärhubschrauber kollidiert. Wie es zu der Kollision kam, ist bisher unklar. Beide Maschinen stürzten ins Wasser. In dem Militärhubschrauber waren drei Insassen, wie US-Medien berichteten. Boote und Taucher suchten über Nacht in dem eiskalten Wasser nach Überlebenden – doch vergeblich.
Flughafen soll heute wieder öffnen
Der Flughafen sollte noch am Donnerstag wieder öffnen. „Es ist sicher“, sagte Jack Potter von der Flughafenbehörde der Metropolregion Washington. Die Bergungsarbeiten, die auf dem Gelände durchgeführt würden, fänden im Wasser statt. Daher werde der Flugverkehr am Vormittag um 11 Uhr (Ortszeit) wieder aufgenommen.
Dem US-Verteidigungsministerium zufolge war der Helikopter auf einem Übungsflug. Es sei offen, warum das Militärflugzeug in die Flugbahn der Passagiermaschine geraten sei, sagte der Chef der Airline American Airlines, Robert Isom.
Vor der Kollision gab es nach offiziellen Angaben keinerlei Auffälligkeiten. „Alles war ganz normal vor dem Absturz“, sagte US-Verkehrsminister Sean Duffy. Wer in Washington lebe, sehe regelmäßig, „wie Militärhubschrauber den Fluss auf und ab fliegen“. Es sei eine klare Nacht mit guten Sichtbedingungen gewesen. Die niedrigen Temperaturen erschwerten die Arbeit der Rettungskräfte – in den vergangenen Tagen lagen sie weit unter dem Gefrierpunkt, erst zu Wochenbeginn wurde es merklich wärmer.
Auch Eiskunstläufer an Bord
Nach Angaben des US-Eiskunstlaufverbands waren etwa 15 seiner Sportler an Bord des Regionaljets von American Airlines, der aus Wichita im Bundesstaat Kansas kam. Auch Athleten aus Russland seien in der Maschine gewesen, berichteten russische Staatsmedien. Russland sprach den Angehörigen seiner Staatsbürger inzwischen sein Beileid aus. Die früheren Weltmeister im Eiskunstlauf, Jewgenia Schischkowa und Wadim Naumow, seien an Bord gewesen.
Hubschrauberbesatzung wusste von Flugzeug
Eine Webcam des Kennedy Centers in Washington zeigte um 21.47 Uhr (Ortszeit) eine Explosion in der Luft über dem Fluss. Anschließend war ein brennendes und schnell sinkendes Flugzeug zu sehen. Aus dem Funkverkehr zwischen dem Tower und dem Hubschrauber geht hervor, dass dessen Besatzung wusste, dass sich das Flugzeug in der Nähe befand. Taucher hätten inzwischen einen der beiden Flugschreiber, die sogenannte Black Box, aus dem Potomac gezogen, berichtete CBS. Darin werden Daten gesammelt und auch der Funkverkehr und die Kommunikation im Cockpit aufgezeichnet.
Am Reagan-Airport versammelten sich Menschen, die auf Nachrichten zum Schicksal ihrer Angehörigen warteten. Hamaad Raza sagte einem Lokalsender, seine Frau habe ihm eine Nachricht geschrieben, dass sie in 20 Minuten landen werde. Seine Antwort habe nicht mehr vollständig an ihr Handy übermittelt werden können. „Da habe ich gemerkt, dass etwas nicht stimmt.“
Trump nutzt Unglück für politische Attacken
Trump schrieb auf seinem Portal Truth Social, der Hubschrauber sei über einen längeren Zeitraum direkt auf das Flugzeug zugeflogen. „Es ist eine klare Nacht, die Lichter des Flugzeugs leuchteten, warum ist der Hubschrauber nicht hoch oder runter gegangen oder hat gedreht?“ Der Tower hätte der Besatzung des Helikopters sagen müssen, was zu tun ist, anstatt zu fragen, ob sie das Flugzeug gesehen hat. „Das ist eine schlimme Situation, die anscheinend hätte verhindert werden müssen. NICHT GUT!!!“
Er bestätigte inzwischen, dass es keine Überlebenden gebe. Die Flugsicherung in Washington habe zu spät eine Warnung ausgesprochen. Dem Fluglotsen gebe er aber nicht die Schuld, sagte der US-Präsident. Es gebe lediglich Dinge, die man infrage stellen könne. Stattdessen machte er Diversitätsprogramme bei der Flugsicherung für den Unfall verantwortlich. Die Programme bei der Bundesluftfahrtbehörde FAA zielten darauf ab, „Menschen mit schweren geistigen und psychischen Behinderungen einzustellen“, sagte der Republikaner im Weißen Haus. „Für mich steht die Sicherheit an erster Stelle. Für Obama, Biden und die Demokraten steht die Politik an erster Stelle“, sagte er über seine Vorgänger.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.