„Krone“-Interview

Andreas Dorau: „Ich arbeite mich gerne an Wien ab“

Musik
13.02.2025 09:00

Als Andreas Dorau mit „Fred vom Jupiter“ die Charts eroberte, war er 16. 45 Jahre später hat sich der Hamburger in der Welt der dadaistischen Neue-Deutsche-Welle-Musik längst einen Fixplatz erarbeitet. Sein neues Album nennt er „Wien“, erzählt aber lieber von sich als von der Stadt. Im großen „Krone“-Talk spart er nicht mit norddeutschem Humor und Selbstreflexion.

„Krone“: Andreas, als Hamburger nennst du dein neues Album „Wien“. Ist das eine Ode an die Stadt?
Andreas Dorau:
 Ich würde nicht sagen es wäre eine Ode, aber es ist eine Auseinandersetzung mit der Stadt.

Wie kommt man denn auf diese Idee? Du könntest genauso gut ein Album machen, das „Hamburg“, „Bremen“ oder „Kiel“ heißt.
Da bündeln sich insgesamt mehrere Dinge. Zum einen habe ich in der Vergangenheit an einem Lübecker Stadtplan gearbeitet – da waren viele Hamburger Künstler dabei und Lübeck hat mehr Geld für Förderungen als Hamburg. Wir waren zu dritt bei der Umsetzung und als wir uns mit Lübeck beschäftigten, fiel uns auf, dass in den herkömmlichen Stadtführern auch ganz viel nicht drinsteht, was so eine Stadt ausmacht. Aus dem heraus wollte ich sowas auch über eine größere Stadt machen. Dann passierte folgendes: Ich saß mit zwei guten Freunden an einem Nachmittag gegen 14 Uhr, es war also keine Schnapsidee, zusammen, und sie beklagten sich, dass sie als Künstler nie Interviews kriegen würden. Ich sagte ihnen, man brauche heute für sein Produkt ein Verkaufsargument und da fiel mir ein, man könnte eine Stadt dafür heranziehen. Das ist einfach so aus mir herausgeplatzt und weil ich meine Idee so gut fand, habe ich sie ihnen quasi wieder geklaut. Wien finde ich auf eine seltsame Art und Weise faszinierend. Ich arbeite mich gerne daran ab.

Wo und wie ist diese Faszination gelagert?
Die Stadt ist eigentlich nur ein Ausgangspunkt für meine Gedanken. Ich nütze sie also aus, um über mich selbst zu erzählen. Wenn ich auf dem Zentralfriedhof stehe, dann denke ich nicht an den Friedhof, sondern über meinen eigenen Tod nach. Will ich jetzt verbrannt werden oder begraben?

Hast du darauf Antworten gefunden?
Ehrlich gesagt nicht. Ich habe keine Kinder, es ist danach also niemand da. Verbrennen finde ich irgendwie bescheuert, aber vielleicht wäre eine Waldbestattung gut. Darauf könnte es hinauslaufen.

Die Endlichkeit hast du schon einmal vor vielen Jahren betont. In einem Interview zu deinem 30. Geburtstag meintest du, du hättest eine schwere Lebenskrise gehabt und wusstest gar nicht mehr, wie weiter?
Das war der schlimmste Geburtstag in meinem Leben – das war danach nie wieder so. Heuer bin ich mit Freunden Bowlingspielen gegangen und habe mich beschäftigt, um etwas an dem Tag zu tun. Es ist immer was los, so muss ich nicht an mein Alter denken und es können gar keine trüben Gedanken mehr aufkommen. Mit 30 dachte ich, alles wäre für immer vorbei. Heute bin ich mental viel besser gerüstet.

Du bist 61 und kreativ immer noch wahnsinnig umtriebig.
Ja, aber nach dieser Platte will ich eine lange Pause machen. Ich weiß nicht, wie lange, aber lange. Davor möchte ich aber noch ein bisschen touren und zum Beispiel in Wien spielen, das ist für einen Hamburger aber gar nicht so leicht. Konzerte zu spielen und Musik zu machen sind meine Antriebsfedern. Ich war nie der, der mit dem Fön vor dem Spiegel stand und sich selbst bewunderte.

Gibt es denn markante Gemeinsamkeiten zwischen deiner Heimat Hamburg und Wien? Die Hamburger sind in anderer Art und Weise zumindest auch für ihren trockenen Humor bekannt …
Ich mag den Wiener Humor, in dem immer eine gewisse Arroganz mitschwingt. Ich war ja schon als Kind viel in Wien und habe hier einen guten Freund. Zweimal war ich als Erwachsener privat da für ca. 14 Tage, ansonsten immer dann, wenn Konzerte anstanden.

Hast du versucht, Wien auch außerhalb des Touristischen zu erfassen?
Mit Gunther Buskies und Carsten Friedrichs von Tapete Records war ich mal für drei Tage auf Recherche hier, aber ich habe den Prater nie in Aktion erlebt. Es war Winter und da war er zu. Pech gehabt.

Ein Prater-Besuch ohne Tagada gefahren zu sein, ist auch nicht vollständig.
Dieses Ding, das im Kreis fährt und wo man an die Wand gepresst wird? Da muss man doch kotzen, oder? Wir haben bei uns den Hamburger Dom und da gibt es auch diverse Fahrgeschäfte. Ich kann mich noch erinnern, als ein Freund von mir bei so etwas übelst gekotzt hat. Ich würde das eher nicht machen. Abstand würde ich auch vom Riesenrad halten. Aber zurück zum Album: Ich muss ja mit irgendwas anfangen und das war der Ausdruck „Wien“. Dann fiel mir zu dem Thema so viel ein, dass es jetzt sogar noch ein Bonus-Album dazu gibt.

Hast du diese angesprochene Recherchereise für dein neues Album angetreten?
Ich habe extrem viel gelesen und über drei Ecken sehr viele Anregungen bekommen.

Wie geht man an Songs ran, die „Wien“ als Überthema haben, aber doch von den eigenen Sorgen und Problemen handeln?
Ähnlich wie beim Lübecker Stadtplan. Ich habe mir erst einmal Listen gemacht, was ich wirklich interessant finde und wohin ich möchte und gerade auf dem Bonus-Album gibt es viele Stücke, wo das Wort Wien auftaucht – weil ich es phonetisch sehr schön finde. Labelchef Gunther hat das Bonus-Album vorgeschlagen, weil wir nicht alle Ideen auf das Hauptalbum packen wollten. Mein Erstzugang waren dann entweder ein Ort oder eine Begebenheit in Wien. Wie eben beim Stadtplan.

Hast du dich in diesen drei Recherchetagen auch mal fallen und treiben lassen?
Wenn du es genau wissen willst, habe ich am ersten Tag brutal gesoffen. In einer oder zwei Kneipen und plötzlich war es 7 Uhr morgens, als ich zu Hause war.

Die Promobilder zum Album sind auch gut gelungen. Postkarten mit städtischen Wien-Klischees, auf denen du reinmontiert bist.
In Hamburg haben wir diese verschissenen Häfen, da herrscht auch immens viel Touristenalarm. Das Interessante an solchen Städten ist ja das, was außerhalb dieser Welt liegt. Andererseits brauchte ich einen Prater-Aspekt, also das Riesenrad. Ich habe seit sechs Jahren Höhenangst, da kommen wir dann wieder zum Persönlichen. Dann lässt man sich von einer Person zu einer Rundfahrt überreden, kommt oben an und denkt sich dann „Ach du Scheiße, warum habe ich mich dazu überreden lassen?“

Du hast seit sechs Jahren Höhenangst – davor hast du nie etwas davon gemerkt?
Es passierte mit meiner Freundin beim Skiurlaub, als ich plötzlich nicht mehr mit der Gondel hochfahren konnte. Bei Männern ab 50 ist das offenbar ein häufig auftretendes Problem. Ich kenne auch zwei Bayern, bei denen es in diesem Alter eingetreten ist. Der Körper verändert sich mit den Jahren so stark, dass das tatsächlich auftreten kann – und zwar richtig massiv. Mit Panikattacken. Das war ein wunderbarer Ausgangspunkt für den Song.

Du gibst auf deinen Platten allgemein sehr viel von dir her.
Das finde ich auch. Im Prozess des Plattenmachens stellte ich fest, dass man in erster Linie von sich selbst erzählt und dann erst die Wiener Orte einbaut. An sich ist das eine Unhöflichkeit. Man tut so, als würde man sich für eine Stadt interessieren, interessiert sich aber nur für sich.

Durch die Metapher der Örtlichkeit ist es natürlich leichter, etwas von sich selbst preiszugeben.
Sehr gut erkannt! Das ist tatsächlich ein psychologischer Trick und hatte auch etwas Therapeutisches. Es hat was von Sigmund Freud, aber der hat mich für die Platte nicht interessiert, das wäre zu offensichtlich gewesen. Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob ich Freuds Thesen alle so unterschreiben würde.

Auf dem Album hast du dafür den Wiener Wolfgang von Kempelen verewigt, den Erfinder der Sprachmaschine. Eine etwas unüblichere Wahl als Sigmund Freud.
Ich interessiere mich sehr für Stimmsynthese, weil ich meine eigene Stimme überhaupt nicht mag. Ich habe mich schon immer für Vocoder und ähnliche technische Hilfsmittel interessiert. Dann habe ich im Netz recherchiert und bin auf diesen Mann gekommen. Kennst du diese Maschine aus Holz, deren Lunge ein Luftballon ist? Diese Maschine kann ein paar Worte sagen, das ist irre. Was für eine interessante Erfindung.

Den Text des Liedes hast aber nicht du geschrieben?
Der ist tatsächlich die Beschreibung der Maschine, die ich irgendwo im Netz fand. Genial.

Im Prinzip ist von Kempelen als Erfinder der Sprechmaschine auch der Urvater der Smartphones, die viele heute als ein Teil des gegenwärtig-gesellschaftlichen Übels wahrnehmen.
Wir erleben jetzt den Beginn der wahren Kommunikationsstörung, oder? Er hat versucht, mit haptischen Mitteln die menschliche Anatomie nachzubauen. Du bist heute mein sechster Interviewpartner und der erste, der weiß, wer von Kempelen ist – der berühmteste Wiener war er sicher nie.

Deine erste Single-Auskoppelung ist „45 Lux“. Worum geht es darin?
Der Song ist von meinen früheren Wien-Besuchen inspiriert. Es gibt ein paar Städte, da finde ich die Nachtbeleuchtung besonders interessant. Düsseldorf oder auch Wien. Bei Hamburg ist das nicht der Fall. Ich habe mir die Frage gestellt, wann eigentlich die Lampen in Wien angehen und stieß bei meinen Recherchen darauf, dass es keine fixe Zeit dafür gibt. Es gibt einen Computer, der die Uhrzeit permanent variiert. Je nachdem, wie das natürliche Licht ist oder wie bedeckt sich der Himmel zeigt.

Und offenbar gingen bei den letzten Recherchen deine Lampen aus, als du in den Kneipen versunken bist. Viele Städte muss man sich als Tourist oder Besucher erst hart erarbeiten. Ist Wien für dich so eine Stadt? Hat Wien nachts eine ganz andere Atmosphäre?
Las Vegas ist tagsüber ungemein hässlich, für Wien gilt das natürlich nicht. Viele meiner ersten Tonaufnahmen habe ich damals in Düsseldorf gemacht und da war die Kraftwerk-Nummer „Neonlicht“ ganz populär. Das hatte so eine ganz spezielle Industrieromantik, die damals völlig neu war – das hat mich nachhaltig beeindruckt.

War es schwierig, mit dem Grundkonzept Wien loszulegen?
Ich brauche immer eine ganze Weile, bis ich mit etwas richtig anfange. Aber mit „Vienna Sur Mer“ ging es los, das hat Carsten Friedrichs geschrieben. Ich dachte mir schon, dass ich von „Wien am Meer“ gehört habe und Google hat mich bestätigt – es ist ein Lied von Fred Schreiber. Ach du Kacke. Aber gut, dann habe ich seine Nummer rausgefunden und mich bei ihm gemeldet, ob er sich vorstellen könne, eine Strophe zu singen, weil wir uns damit ja quasi vor ihm verbeugen. Er hat es gemacht und das ist gut gelungen. Ich habe früher viel gesampelt, da war ich nicht ganz so korrekt.

Eine Nummer nennt sich „Ich kann nicht schlafen“ – bedingt das eine Großstadt?
Ich habe nicht grundsätzlich Schlafstörungen, aber wenn ich am nächsten Tag in einer fremden Stadt was zu tun habe und in einem mir fremden Hotelbett schlafe, dann kann ich ewig nicht einschlafen.

Ist Schlaflosigkeit für kreative Menschen nicht manchmal auch ein Segen?
Ja, weil andauernd das Hirn rattert. Das Fiese ist aber, man hat am nächsten Tag eine Aufgabe, die man vorher vielleicht noch nicht gemacht hat oder die einen nervös macht. Das heißt, man kann dieses Rattern nicht wirklich nützen, weil man dauernd an was anderes denkt. Man grämt sich förmlich.

Wenn man schon so viele Alben wie du gemacht hat, muss man sich dann manchmal selbst austricksen, um sich nicht ständig zu wiederholen?
Man hat schon so viel erzählt und muss ständig neue Aspekte von und an sich finden. Deshalb verwendet man auch so gerne neue Instrumente. Ich stelle meistens erst ein halbes Jahr später fest, dass ich mich für irgendwas interessiert habe. Es ist mir aber lange nicht klar, ob es ein Klang, ein Text oder der Inhalt ist. Dieses Mal ist alles sehr fließend passiert. Wenn du dir aber vornimmst, dich neu zu erfinden, dann geht das in die Hose, das kann ich dir versprechen.

Ich kann mir vorstellen, dass es eine Überwindung sein kann, für andere über sich selbst zu singen?
Ich singe schon seit meinem allerersten Text. Da war ich 15 und Gitarrenschüler bei Holger Hiller und wir haben ein Stück auf einem Vierspurrekorder aufgenommen. Er sagte, dieses Stück brauche jetzt aber einen Text und ich hatte keinen blassen Schimmer, was ich tun sollte. Dann sing halt über irgendwas, meinte er und ich habe einfach Fotokopien beschrieben, die gerade vor mir lagen. Worauf ich eigentlich hinauswollte: Wenn ich autobiografisch schreibe, dann unbewusst. Irgendwas, was mich beschreibt, schleicht sich ein. Ich mache aber nicht Musik, um von mir zu erzählen.

Wird dir erst im Laufe des Schreibens eines Textes bewusst, was du da genau fabrizierst?
Das Gute am Musikmachen ist, dass man erst einmal macht – mit gesundem Menschenverstand. Die leere Leinwand vollmalen, dann zehn Schritte zurückgehen, draufschauen und verstehen, was zu viel ist, was man vergessen hat, was nicht ganz passt. Was höre ich? Was sehe ich? Und das ordne ich dann richtig ein. Deine Ambitionen oder Wünsche sind da erst einmal scheißegal. Diese Herangehensweise macht Spaß, aber man schämt sich zuweilen, dass man so eitel ist.

Hast du in deinem Umfeld noch Korrektive oder Menschen, denen du deine Musik vorab zugänglich machst?
Habe ich, aber im Endeffekt ist das schwachsinnig. Jeder hat seinen eigenen Musikgeschmack und ich weiß vorab, wer wie auf etwas anspricht. Leute sind berechenbar und außerdem kenne ich sie in dem Fall auch noch gut. Manche loben dann Dinge, die vielleicht nicht so gut sind, weil es sie es gut mit dir meinen. Man lügt sich bei solchen Korrektiven immer ein bisschen an. Ich muss das also schon selbst entscheiden, da kann mir niemand helfen.

Kommen wir zurück zu deinen früheren Tagen. Als du mit dem „Fred vom Jupiter“ durchgestartet bist, warst du gerade mal 16 Jahre alt. Hat es dir für das weitere Leben geholfen, schon so früh in der Öffentlichkeit zu stehen und lernen zu müssen, damit umzugehen?
Der größte Unterschied war, dass wir damals auf einem Indie-Label waren und alles sehr direkt ging. Pressetexte oder Pressefotos kannten wir gar nicht, wir haben einfach alles selbst bestimmt. Ich war selbstbewusst genug, mir Entscheidungen zuzutrauen und niemand hat mich in etwas reingezwungen. Ich kann mich erinnern, als die „Bravo“ bei mir zu Hause war und irgendwelche Fotomotive von uns nachstellen wollte. Ich habe immer nein gesagt. Höflich, aber bestimmt, weil ich mich nicht gut darin abgebildet sah. Wenn die zu mir kommen, dann wollen sie was von mir. Dann bestimme ich das Tempo und wie die Sache weitergeht. Das hat sich seither nicht geändert.

Um kreativ so frei zu sein, braucht man auch ein selbstbestimmtes Leben. Hast du dir das immer sehr locker bewahrt?
Ein entscheidender Punkt ist, dass ich niemals vorhatte, von der Musik zu leben. Natürlich ist es schön, dafür Geld zu kriegen, aber es war nie mein Ansatz, ein Star sein zu wollen und mich dafür zu verbiegen.

Bist du deiner Ansicht nach immer bei dir geblieben? Oder kam da schon auch einmal die Eitelkeit in die Quere?
Keine Ahnung. Ich glaube, dass ich eine ziemlich selbstreflektierende Person bin. Das muss als Antwort reichen. (lacht)

Inwiefern reflektierst du dich selbst?
Ich überprüfe mich ständig. Man steht im Leben sehr oft an Scheidewegen und wenn man einen wählt, muss man sich auch der Konsequenzen bewusst sein. Da darf man hinterher nicht jammern, wenn man sich für einen Weg entschieden hat.

Im Pressetext zu „Wien“ stand auch was von Fieberschüben, die deine Kreativität befeuert hätten …
Nach meinem 60er vor gut einem Jahr hatte ich mich mental total übernommen. Ich bin dann länger krank geworden. Nicht wegen körperlicher Erschöpfung, aber ich war einfach psychisch leer. Es war mir viel zu viel Rummel um meine Person, vielleicht habe ich auch zu viele Leute zu nah an mich rangelassen. Ich lag dann fünf Wochen lang mit Fieber im Bett und in dieser Zeit habe ich zum Beispiel den Song „Tourist“ geschrieben. Da fragte ich mich erstmals, was ich mir da eigentlich erdreiste. Ich erkläre als Piefke den Wienern ihre Stadt. Mir ist bewusst, dass ich nur an der Oberfläche kratze, aber die Inhalte sind mir sehr wichtig.

Brauchst du denn eine gewisse Distanz zu Menschen.
Ich bin Norddeutscher, Distanz ist essenziell. Das mag ein Klischee sein, aber an allen Klischees ist auch was dran. Es ist immer von Vorteil, wenn man von den eigenen Klischees weiß und vielleicht humorvoll damit umgehen kann. Vielleicht ist man dann auch kein doofer Tourist, sondern entdeckt gewisse Feinheiten.

Findest du dich mit jedem neuen Album auch immer selbst neu? Verändert einen die Arbeit an so einem Projekt nachhaltig?
Würde ich diesen Gedanken zulassen, wäre es mit mir schon vorbei. Es gibt schon Platten, wo ich hinterher festgestellt habe, dass ich mich wohl unterbewusst mit etwas beschäftigt habe. Oder dass mich anscheinend etwas klanglich oder textlich so fasziniert hat, dass es Einzug hielt. Aber das passiert immer nur im Nachhinein.

Bist du hinterher immer glücklich mit den Liedern, die du gemacht hast?
Ich kann ganz offen sagen, dass ich sehr viele Sachen aus meinem Leben misslungen finde. Dazu stehe ich ganz klar. Ich bin Pastorensohn und die Mutter war Lehrerin. Ich komme aus dem Bildungsbürgertum. Wir waren im Urlaub nie an der See, aber ich kenne Kirchen und Museen.

Gibt es etwas an Wien, das sich Hamburg abschauen kann und vice versa?
Das Wiener Essen hätte ich in Hamburg gerne. Die Hamburger Küche ist kacke, ganz schlimm. Was haben wir denn? Aalsuppe und Labskaus. Ich habe Freunde aus dem Ruhrgebiet, die sagen, das sieht aus wie Kotze. Hamburg ist eindeutig kulinarisches Brachland. Die österreichische Küche ist für mich auf gleicher Höhe mit der italienischen und der japanischen – und das ist jetzt nicht geschleimt! Was ich dafür an Hamburg wirklich schätze, ist, dass es dort auch im Sommer auszuhalten ist. An Hamburg mag ich am meisten den Wind – diese große Hitze ist unerträglich.

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