Sirenen heulen
Massive Drohnenattacke verstört russische Bürger
In der Nacht auf Freitag ist Russland wieder von einem gewaltigen Drohnenschwarm heimgesucht worden. In der Region Wolgograd stand nach Behördenangaben eine Raffinerie in Brand. Unterdessen rücken die russischen Truppen in der Ostukraine vor.
Es waren ohrenbetäubende Schüsse, die Sirenen heulten – Bewohner des Bezirks Krasnoarmejski teilen in den sozialen Netzwerken ihre Sorgen und Ängste, Videos machen die Runde. Insgesamt 49 Drohnen über sieben Regionen wehrte die russische Flugabwehr nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau ab. Betroffen waren demnach neben Wolgograd auch die grenznahen Gebiete Woronesch, Kursk, Belgorod, Rostow und Krasnodar, aber auch das nördlich von Moskau gelegene Jaroslawl.
In Woronesch sei ein Fahrzeug beschädigt und dessen Fahrer verletzt worden. Zudem seien die Scheiben eines Industriebetriebs durch herabfallende Drohnentrümmer kaputtgegangen. Ein Wohnhaus und eine bäuerliche Farm erlitten demnach ebenfalls Schäden. Im Gebiet Rostow sei der Mast einer Hochspannungsleitung getroffen worden, teilte Gouverneur Juri Sljusar mit.
Diese Aufnahmen sind in Wolgograd entstanden:
Sogar Krankenhaus beschädigt
Zudem seien unter anderem ein Krankenhaus sowie ein Getreidespeicher in der südlichen Region Odessa beschädigt worden, teilten die Behörden am Freitag mit. Unter den vier verletzten Zivilisten in der Stadt Tschornomorsk sei ein Arzt, erklärt der Gouverneur der Region Odessa, Oleh Kiper. Die Angriffe hätten die Stromversorgung in Teilen der Stadt gestört und das städtische Krankenhaus, ein Verwaltungsgebäude, ein Getreidelager, ein Wohnhaus und mehrere Lastwagen beschädigt. In der zentralen Region Tscherkassy beschädigten den Behörden zufolge Trümmer abgeschossener Drohnen ein Wohngebäude.
Russische Truppen dringen in Ostukraine vor
In der Ostukraine griffen russische Truppen am Donnerstag weiter unablässig an und setzen die Verteidiger unter Druck. Der ukrainische Generalstab verzeichnete in seinem Abendbericht 125 russische Angriffe. Der Schwerpunkt lag ein weiteres Mal bei der Stadt Pokrowsk im Gebiet Donezk, wo es demnach 51 Gefechte gab. Die Bergbaustadt, die vor dem Krieg etwa 60.000 Einwohner hatte, ist seit Monaten umkämpft.
Allerdings haben sich die Russen darauf verlegt, die Stadt nicht direkt einzunehmen, sondern südlich an ihr vorbei vorzustoßen. Den Karten ukrainischer Militärbeobachter zufolge ist dort nur noch das Dorf Udatschne unbesetzt. Dahinter beginnt das ukrainische Verwaltungsgebiet Dnipropetrowsk, das russische Truppen in den fast drei Jahren ihres Angriffskriegs noch nicht erreicht haben.
Der armeenahe russische Militärblog Rybar berichtete, dass russische Truppen weitere Teile der Stadt Tschassiw Jar unter ihre Kontrolle gebracht hätten. Ein völliger Verlust der Stadt wird von ukrainischen Quellen aber dementiert.
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