Aus und vorbei

Darum werden Freundschaften auf Facebook beendet

Web
02.07.2013 15:23
Prahlereien, allzu romantische Liebesbezeugungen zwischen zwei Nutzern und unaufhörliche Updates sind einer britischen Studie zufolge die häufigsten Gründe dafür, dass Mitglieder des sozialen Netzwerks Facebook anderen die virtuelle Freundschaft aufkündigen. Ein derzeit besonders häufiger "Trennungsgrund": Urlaubsbilder.

Wie der britische "Telegraph" unter Berufung auf eine Umfrage des Schnäppchen-Portals PromotionalCodes.org.uk berichtet, haben 68 Prozent der befragten Facebook-Nutzer schon einmal eine Freundschaft beendet, weil das Gegenüber zu viel prahlte. Fast ebenso viele - 61 Prozent - gaben an, die ständigen Liebesbekundungen von Pärchen nicht mehr ertragen zu haben und deshalb die Freundschaft gekündigt zu haben. Andere Gründe für das "Entfreunden" sind zu häufige oder nervige Updates sowie "unangebrachte" Fotos und verbale Ausfälligkeiten. 

Mehr als ein Viertel der befragten Nutzer hatte darüber hinaus ein Problem mit "zu persönlichen" Postings, während elf Prozent aus Eifersucht auf die Urlaubsbilder des anderen die Freundschaft beendeten. Mitunter sind die Ursachen für das virtuelle Aus aber auch weniger trivial: Über die Hälfte beendete den Kontakt zu einem Facebook-Nutzer aus Mangel an echter Freundschaft in der realen Welt.

Kritik an öffentlichen Bekenntnissen
"Ich habe Freunde blockiert, weil sie wirklich intime Details über ihr Sexleben preisgaben, die mich einfach nicht interessierten", zitieren die Macher der Umfrage einen anonymen Nutzer. "Und natürlich kennen wir alle Menschen, die ohne Unterlass davon erzählen müssen, wie toll ihr Partner doch ist und wie verliebt sie in ihn sind. Warum sagen sie es ihm dann nicht direkt ins Gesicht, anstatt all ihren Bekannten davon zu erzählen?"

Ein anderer Umfrageteilnehmer erzählt: "Ich habe all die Menschen so satt, die ständig versuchen, sich gegenseitig zu übertrumpfen. Die Updates mancher Nutzer schreien geradezu 'Schaut mich an!'. Es ist fast so, als versuchten sie, sich selbst davon zu überzeugen, dass ihr Leben einen Sinn hat. Die Wahrheit ist: Wenn ihr Leben so wunderbar wäre, hätten sie Besseres zu tun, als ständig darüber zu prahlen. Ich denke, das Gegenteil ist der Fall: Die glücklichsten Menschen sind diejenigen, die am ruhigsten und zurückhaltendsten sind."

Nicht jeder Freund ist ein echter Freund
Ein Sprecher von PromotionalCodes.org.uk sagte gegenüber dem Blatt: "Die meisten von uns nutzen dieser Tage bereits soziale Medien, aber es ist erstaunlich, wie verschieden die Nutzungsweisen noch sind: Während einige glücklich damit sind, jedes Detail ihres Lebens preiszugeben, bevorzugen andere es, vergleichsweise ruhig zu bleiben." So praktisch es auch sei, sich mit Menschen unterschiedlichster Art zu verbinden: Oftmals würden Nutzer vergessen, dass sie mit ihren Postings Personen anreden, die nicht zwingend auch zu den engsten Freunden gehörten, so der Sprecher abschließend.

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