Qualvoller Tinnitus

Eine Million leidet unter „Dauerklingeln“ im Ohr

Gesund
04.02.2025 06:00

In den Ohren pfeift, summt oder piept es. Fast jeder Mensch hatte schon einmal mit solchen Geräuschen zu kämpfen. Für kurze Zeit ist dies auch völlig normal, doch es kann auch chronisch werden. Was ist zu tun, wenn das „Klingeln“  anhält oder immer wieder auftritt?

Bis zu einer Million Menschen leiden in Österreich laut einer Statistik der Österreichischen Tinnitus-Liga (ÖTL) an immer wiederkehrenden Geräuschen, bei rund 200.000 davon spricht man von chronischem Tinnitus. Dieser gilt als unheilbar. „Viele Leute haben ein kurzzeitiges Pfeifen, das nach rund zwei Minuten wieder weg ist. Betroffene, bei denen das Geräusch bleibt, müssen lernen damit umzugehen. Es gibt kein dafür zugelassenes Medikament, das das Pfeifen, Rauschen oder Piepsen einfach verschwinden lässt“, erklärt OA Dr. Christoph Balber, HNO-Facharzt am Ordensklinikum Linz Barmherzige Schwestern.

Zahlreiche Ursachen
Eine alleinige Ursache ist selten vorhanden. Es handelt sich um eine spontane oder unnormale Aktivität im Hörsystem. Zu den Hauptrisikofaktoren zählen Lärmbelästigung, Hörverluste und Stress. Gerade Stresssituationen sind nicht zu unterschätzen. Einigen fällt es erst auf, wenn sie am Abend von der Arbeit nach Hause kommen und die Anspannung und der Druck nachlassen.

Akustische Knalltraumen (Feuerwerk oder ein Schuss) können ebenfalls einen Tinnitus auslösen, wenn das Gehör kurzzeitig einer extremen Lärmquelle ausgesetzt ist. Aufzupassen gilt es auch bei sehr lauter Musik durch Kopfhörer. Hierbei sind vor allem sogenannte  „In-Ear-Stöpsel“ gefährlicher als die gewöhnlichen Modelle.

„Wenn das Geräusch beispielsweise am Freitagabend erstmals auftritt und weiter anhält, wäre zu raten, nach dem Wochenende einen/eine HNO-Arzt/Ärztin aufzusuchen“, so OA Dr. Balber. Ist der lästige Begleiter im Ohr aber auch nach Wochen immer noch nicht weg, ist laut dem Mediziner in der Regel nicht davon auszugehen, dass er wieder verschwindet.

Es gibt Hilfe für Betroffene
Dann gilt es, therapeutische Maßnahmen zu finden, die die Beschwerden lindern. Betroffene erlernen Techniken, den Tinnitus besser zu verarbeiten oder auch zurückdrängen zu können. Zudem können Behandlungsmöglichkeiten diverser Begleiterkrankungen wie Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen mit Fachärzten besprochen werden. Auch die Exploration der psychischen Situation bzw. Modifikation der Lebenssituation wie zum Beispiel durch Psychotherapie kann hilfreich sein.

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