Im Kampf gegen das Aufstellen von Sauschädeln als spezielle „Geburtstagsgrüße“ erzielen Tierschützer zumindest erste Teilerfolge – doch damit möchten sie sich nicht zufriedengeben.
„Das ist ja wirklich eine extrem ekelhafte Sache.“ – „Richtig so. Das gehört verboten und bestraft.“ – Aber auch: „Macht euch doch über die richtigen Probleme Gedanken.“ Und: „Es kam ja kein Mensch zu Schaden.“ Die Meinungen auf krone.at zu dem „Sauschädel-Brauch“ gehen weit auseinander.
„Es werden wieder mehr“
Für Tom Putzgruber, Obmann des Vereins „RespekTiere“, sind solch unterschiedliche Reaktionen nichts Neues. Sie bestärken ihn aber auch, weiter strikt gegen das Aufhängen eines Sauschädels zum 30er eines ledigen Mannes vorzugehen. Denn dies scheint wieder etwas „in Mode“ zu kommen. Ein NÖ-Spezifikum, wie Putzgruber erklärt: „Es ist uns in anderen Bundesländern bislang kaum untergekommen. Einmal in Salzburg, aber da war der Jubilar ein gebürtiger Niederösterreicher.“ Zwischen Enns und Leitha habe Putzgruber bis 2023 auch weniger Fälle verzeichnet. „Aber jetzt werden es wieder mehr.“
„Hohe Strafen sind nicht das Ziel“
Wie berichtet, hat der Verein zuletzt im Kamptal Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tiermaterialiengesetz erstattet. Dort wurden gleich drei Schweine- und acht Wildschweinköpfe an einem Pfahl angebracht. Auch in Tulln wurde kurz zuvor ein Kopf aufgehängt. Die Causa liegt jeweils bei der Bezirkshauptmannschaft. Zwar drohen Gratulanten und Lieferanten Geldstrafen bis zu 15.000 Euro – aber nur in der Theorie. „Es bleibt meist bei einer Verwarnung. Es geht uns aber auch gar nicht darum, dass die Leute viel zahlen müssen, sondern dass sie darüber reden und damit aufhören“, so Putzgruber.
Rasch wieder entfernt
Der Tierschützer kann sich zumindest über Teilerfolge freuen: „2021 konnten wir durchsetzen, dass es sich dabei um einen Gesetzesverstoß handelt. Früher wurde es als Brauchtum abgestempelt, wir mussten jedes Mal kämpfen, dass die Behörde sich das anschaut. Heute wird sie rasch aktiv und lässt die Köpfe meist binnen weniger Stunden entfernen.“ Auch im Kamptal und in Tulln mussten sie noch am selben Tag abgenommen werden. „Es war nie ein richtiger Brauch, es muss damit aufhören“, fordert er.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.