Ihr dreijähriges Jubiläum feiert die WESTbahn heuer auf Tirols Schienen. Die „Krone“ fuhr aus diesem Anlass mit und blickte einem Steward über die Schulter. 600.000 Fahrgäste wurden im Vorjahr hierzulande gezählt. Mitarbeiter werden stets gesucht.
Mit 15 Zügen, die jeweils sechs Wagons umfassen und 506 Sitzplätze zählen, ist die WESTbahn auf Österreichs Schienen unterwegs. 2011 rollte das Unternehmen erstmals auf den Gleisen dahin. Seit dem Jahr 2022 gibt es auch die Verbindung von Wien bis Innsbruck. Mittlerweile verkehrt die WESTbahn auch bis nach Bregenz.
Die „Tiroler Krone“ durfte mit an Bord und Steward Manuel Leutner näher über die Schulter blicken. „Ich bin seit einem Jahr auf den Schienen unterwegs“, erzählt der 27-jährige Tiroler, „davor war ich als ,Reception Specialist’ in einem anderen Konzern in Tirol tätig“, verrät er.
Das Unternehmen wirbt damit, dass man nur Freundlichkeit mitbringen muss.
Manuel Leutner
Mehr Abwechslung Grund für Wechsel auf Schiene
Was hat ihn dazu bewegt, vom Bürostuhl auf die Gleise zu wechseln? „Ich wollte nicht mehr nur vor dem PC sitzen und nicht immer mit denselben Leuten zu tun haben, sondern mehr Abwechslung und Bewegung.“ Ein Kollege habe ihn damals angeworben und ihm die WESTbahn schmackhaft gemacht. „Das Unternehmen wirbt damit, dass man nur Freundlichkeit mitbringen muss.“ Natürlich müssen die Mitarbeiter auch medizinisch tauglich sein für das Arbeiten auf den Schienen.
Ausbildung zum Steward dauert einen Monat lang
„Der Einstieg in den Job startet mit einer Ausbildung, die einen Monat dauert. Dabei lernen wir, wie die Geräte an Bord funktionieren, die betrieblichen Regeln, Konfliktmanagement und was zu tun ist, wenn es einen Notfall gibt. Jede Woche findet auch eine Einschulung an Bord statt, es ist also nicht nur eine theoretische Ausbildung“, erklärt Leutner. Jährlich findet auch eine Auffrischung statt, damit das Personal beispielsweise beim Thema Erste Hilfe auf dem neuesten Stand ist.
Im Zug sind bei jeder Fahrt mindestens zwei Stewards. Bei der Begleitung durch die „Krone“ waren Leutners Kolleginnen Tina und Marina dabei. „Das Arbeitsklima ist hervorragend, egal in welchem Team man eingeteilt ist“, sagen alle drei unisono.
Steward Manuel Leutner erzählt im Video über seinen Traumjob:
Auf vier Tage mit Dienst folgen drei freie Tage
Probleme mit Fahrgästen gebe es so gut wie nie. „Es kam auch schon vor, dass eine Polterrunde an Bord war. Die haben ihre Sachen dann aber brav weggeräumt, waren nett und lustig drauf. Solche Situationen sind eine willkommene Abwechslung“, schmunzelt Leutner.
Der Tiroler liebt das Leben auf Schienen, „meine Lieblingsstrecke ist Bregenz bis Bludenz. Im Sommer ist aber Tirol am schönsten. Wenn es jedoch um das Essen geht, ist Wien mein Favorit“. Sehr zu schätzen weiß der Innsbrucker auch die Work-Life-Balance. „Wir haben vier Tage Dienst und dann drei Tage frei. Im Gespräch ist derzeit auch ein Dienstrad von vier Tagen Arbeit und vier Tagen frei.“ Auswärts übernachten muss der 27-Jährige nur einmal pro Woche. „An den anderen Tagen sind die Dienste so eingeteilt, dass sie in Innsbruck enden.“
In Tirol werden noch acht neue Mitarbeiter gesucht
Mit an Bord beim „Krone“-Besuch war auch Ademir Jatic, der Sprecher der WESTbahn. Er hatte auch einige Zahlen mit im Reisekoffer. „Derzeit sind in Tirol 22 Mitarbeitende bei der WESTbahn beschäftigt. Davon 14 als Steward, sechs für die Triebfahrzeuge und zwei für den Shop. Aktuell sind wir auf der Suche nach acht weiteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir wollen auf rund 30 erhöhen.“
Als „Zuckerl“ winken den Angestellten diverse Boni, das kostenlose Klimaticket für ganz Österreich sowie „eine Bezahlung, die über dem Kollektivvertrag liegt“.
Stolze Steigerung bei der Zahl der Fahrgäste erzielt
Derzeit bietet die WESTbahn täglich fünf Verbindungen von Wien nach Tirol und wieder retour an. Mitte Dezember des Vorjahres wurden die Halte im „Heiligen Land“ erweitert. Die Züge halten somit in Kufstein, Wörgl, Jenbach, Innsbruck Hauptbahnhof, Innsbruck Westbahnhof, Imst-Pitztal, Landeck-Zams und St. Anton am Arlberg.
Sehen lassen kann sich auch die Entwicklung bei den Fahrgast-Zahlen: 2023 zählte man noch 400.000 Fahrgäste in Tirol. „Im Vorjahr gab es eine Steigerung auf 600.000“, freut sich Jatic. Und die Pläne für die Zukunft? „Wir fahren ja schon seit längerer Zeit auch Ziele in Deutschland an. In diesen Markt wollen wir noch weiter vordringen. Das wird aber noch verhandelt.“
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