Die geplante Verordnung des Landes Oberösterreich zur einfacheren Tötung von Höckerschwan, Graugans, Graureiher, Ringeltaube, Auer- und Birkwild in der Schonzeit bezeichnen die Grünen als „absolut entbehrlich“. Sie schließen auch rechtliche Schritte gegen künftige Abschussfreigaben nicht aus.
„Wir Grünen haben für die Abschussfreigabe wildlebender Vogelarten in Oberösterreich kein Verständnis. Anstatt Energie in den Abschuss von Federwild zu stecken, wäre es zielführender, sich mit dem Schutz von Feld- und Wiesenvögeln zu beschäftigen. In den letzten 25 Jahren hat sich deren Bestand teils halbiert“, so der Grüne Tierschutzsprecher Rudi Hemetsberger.
Wie berichtet, sind es vor allem Schäden an Kulturpflanzen die Landwirte zu beklagen haben, wenn zu viele Tiere einer Federwildart sich dort niederlassen. Sie beklagen verwüstete und verkotete Wiesen und Felder.
„Selbstverständlich sehen und anerkennen wir, dass es da und dort Herausforderungen – speziell mit den Schwänen – gibt. Hier muss eine Lösung gefunden werden. Ob ein Abschuss allerdings zweckmäßig ist, bezweifle ich ernsthaft“, hinterfragt Hemetsberger die Verordnung. Sinnvoller wäre es, endlich Kompensationsleistungen für betroffene Landwirte auf den Weg zu bringen.
Großes Unverständnis
Besonders groß ist sein Unverständnis bei der angedachten Abschussfreigabe für Auerwild. „Diese entbehrt jeglicher sachlichen Grundlage“, so der Tierschutsprecher. Hier bestehe keinerlei Notwendigkeit einer Regulierung, vielmehr sei das Gegenteil der Fall. „Der Abschuss der ohnehin bedrohten Auerhähne gibt rein jagdlichen Interessen nach.“
Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner bestreitet das auch nicht: „Das gehört zur jagdlichen Tradition. Die Abschüsse dürfen aber nur unter der Vorgabe, dass keinesfalls die Bestände gefährdet sind, erteilt werden.“
Er verweist darauf, dass überall dort, wo Auerwild nicht bejagt werde, angeblich auch die Population zurückgeht. „Weil die Jäger wahnsinnig viel für den Arterhalt machen und darauf achten, dass das Umfeld passt und beispielsweise die Prädatoren nicht überhand nehmen.“
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