Österreichs Springer warten in Willingen schon seit 15 Jahren auf einen Sieg im Einzelwettkampf. Das Mixed-Team jubelte am Freitag über Platz zwei.
Mit seinem größten Hit „Flugzeuge im Bauch“ heizte Oli P. gestern in Willingen bei der Eröffnungsfeier Sportlern und Fans ordentlich ein. Der kleine Wintersportort ist nicht nur für die größte Großschanze im Skisprung-Weltcup bekannt, die Veranstalter rechnen mit rund 50.000 Zuschauern bei der Kult-Veranstaltung am Wochenende in Hessen.
Letzter Sieg 15 Jahre her
Vielleicht stachelt dieser Song Österreichs Adler besonders an. Ausgerechnet auf der Mühlenkopf-Schanze läuft es für Rot-Weiß-Rot gar nicht nach Wunsch. Gregor Schlierenzauer sorgte vor 15 Jahren für den letzten Einzelsieg. Auf keinem anderen Weltcup-Bakken hat das ÖSV-Team eine so lange Durststrecke.
Für die „Mission Impossible“ tankte Tournee-König Daniel Tschofenig gestern schon viel Selbstvertrauen. Der 22-jährige Kärntner eroberte gemeinsam mit den Teamkollegen Lisa Eder, Jan Hörl und Jacqueline Seifriedsberger im Mixed-Teambewerb hinter Sieger Norwegen den zweiten Rang: „Es ist cool, es mit den Damen durchzumischen. Und mit einem Stockerlplatz startet man sehr gern in ein Wochenende.“
Vor allem der Blick auf die Ergebnisliste mit einem heimlichen Sieg zauberte dem Weltcup-Spitzenreiter ein Lächeln ins Gesicht. „Tschofe“ hätte mit seinen Sprüngen auf 136 und 140 Metern eine Einzelwertung vor dem Norweger André Johan Forfang gewonnen: „Ich habe noch ein bisserl Potenzial. Der erste Sprung war gut, der zweite aber ein wenig zu früh. Das kostet auf dieser Schanze gleich ein paar Meter.“
Hörl wartet auf richtigen Rhythmus
So sehr sich Jan Hörl über Platz zwei freute („ein Stockerl ist ein Stockerl, da können wir zufrieden sein“), so sehr haderte der Salzburger noch mit der eigenen Leistung: „Ich habe noch nicht den richtigen Rhythmus gefunden.“
Hörl holt sich am besten noch ein paar Tipps bei Cheftrainer Andreas Widhölzl, der Tiroler feierte vor 25 Jahren an einem Wochenende zwei Siege auf der Mühlenkopf-Schanze.
Wetter spielt mit
Aufwind dürfte den heimischen Fliegern zudem der Wetterbericht verleihen. „Es regnet nicht, es windet nicht. Willingen präsentiert sich seit langem wieder einmal von einer guten Seite“, hofft Skiflug-Champ Stefan Kraft auf faire Bedingungen.
Neben den Herren stehen auch bei den Damen zwei Einzel-Bewerbe auf dem Programm. Die ÖSV-Mädels haben aber keine große Rechnung mit Willingen offen. Nach einer zehnjährigen Pause flog Seifriedsberger dort im Vorjahr zum zweiten Weltcupsieg, mit den Sprüngen im gestrigen Mixed-Bewerb war sie aber nicht ganz happy: „Ich bin nicht so ganz ins Fliegen gekommen.“
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