Flugschreiber gefunden

Washington-Crash: 24h zuvor Beinahe-Kollision

Ausland
01.02.2025 11:22

Nach dem Flugzeugabsturz in Washington, bei dem 67 Menschen ums Leben kamen, wurde inzwischen auch der Flugschreiber des beteiligten Militärhubschraubers geborgen. Dabei handelt es sich um ein kombiniertes Gerät, das sowohl Cockpit-Gespräche als auch digitale Flugdaten aufzeichnet. So wurde bekannt, dass es 24 Stunden vor dem Unglück beinahe zu einer Kollision zwischen dem Flugzeug und einem Hubschrauber gekommen war. Außerdem waren zu wenige Flutlotsen im Dienst.

Folgendes Szenario soll sich laut „Washington Post“ genau 24 Stunden vor der Kollision des American Airlines Fluges 5342 mit einem Black Hawk-Helikopter ereignet haben: Beim Landeanflug auf den Reagan National Airport machte der Pilot der Regionalpassagiermaschine einen Militärhubschrauber auf Kollisionskurs aus. Er zog die Maschine hoch, drehte eine scharfe Kurve und verhinderte so einen fatalen Zusammenstoß in der Luft.

Dieser Zwischenfall vom Dienstag konnte mithilfe des Flugradars und dem Mitschnitt des Funkverkehrs zwischen dem Tower und den Piloten rekonstruiert werden.

Über das Unglück in Washington

  • Am Hauptstadtflughafen Ronald-Reagan-Airport (DCA) war am Mittwochabend eine Passagiermaschine der American Airlines beim Landeanflug mit einem Militärhubschrauber zusammengeprallt. Beide stürzten in den Fluss Potomac.
  • An Bord des Flugzeugs waren 60 Passagiere und vier Crew-Mitglieder. An Bord des Hubschraubers waren drei Besatzungsmitglieder.
  • Nach Einschätzung der Behörden kamen alle 67 Menschen bei dem Unglück ums Leben. 40 Leichen wurden bereits geborgen, die Ursache des Absturzes ist noch unklar.

Pilot reagierte schnell
Republic Airways Flight 4514 war aus Winsdsor Locks in Connecticut abgeflogen. Beim Sinkflug auf den Reagan National Airport riss der Pilot gegen 20.05 Uhr Ortszeit kurz vor dem Potomac River den Steuerknüppel hoch und die zweimotorige Embraer ERJ 175 ging in einen drastischen Steilflug nach oben. Der Pilot informierte den Tower „Wir müssen umkreisen“ und machte dann eine scharfe Rechtskurve.

Automatisches Notfallsignal
Die Co-Pilotin funkte an den Fluglotsen: „Wir hatten ein RA wegen des Helikopter-Verkehrs unter uns.“ RA ist der Code für „Automatisches Notfallsignal“, der Piloten vor einem Kollisionsrisiko mit einem sich in der Nähe befindlichen Flugkörper warnt. Die Maschine landete sicher beim zweiten Versuch um 20.16 Uhr.

Zu wenig Fluglotsen im Dienst
Laut eines vorläufigen Berichts der Flugsicherheitsbehörde FAA waren zu wenig Fluglotsen „für die Zeit und das Flugzeugaufkommen“ im Dienst. Was täglich passiert. Denn laut eines Experten bei CNN sind nur 24 zertifizierte Fluglotsen am Reagan National Airport im Einsatz – 30 sollten es aber als Minimum sein, um alle Dienste besetzen zu können.

Zu lange Arbeitszeiten, zu wenig Erholung
Weshalb die Fluglotsen regelmäßig zehn Stunden am Stück, sechs Tage die Woche im Tower Dienst schieben mussten, um den Personalmangel zu kompensieren. Deshalb musste der – während des Unglücks im Dienst befindliche – Fluglotse sowohl den Hubschrauberverkehr als auch den Flugverkehr gleichzeitig regeln – was normalerweise zwei Fluglotsen auf verschiedenen Funkfrequenzen tun.

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