Neun Anträge

Schülerparlament: Das fordert Kärntens Jugend

Kärnten
03.02.2025 08:00

Halbjährlich findet in Kärnten das Schülerparlament statt, wo gewählte Vertreter ihren Anliegen im Hinblick auf Bildungspolitik Gehör verschaffen wollen. Was beschäftigt die Kärntner Jugend, was will sie verbessern? Die „Krone“ hat sich die angenommenen Anträge genauer angesehen.

Der Ablauf ist ähnlich wie bei Landtagssitzungen: Es gibt eine Tagesordnung, es dürfen Anträge gestellt, Wortmeldungen abgegeben und Diskussionen geführt werden. Neun von zehn der Anträge erhielt eine Mehrheit der Stimmen und wird somit dem Kärntner Landtag zur Bearbeitung übermittelt. 

Wo drückt den Schülern denn der Schuh? Michael Fugger aus der HAK Feldkirchen fordert beispielsweise ein neues Unterrichtsfach, in dem Schülern Finanzbildung beigebracht wird. „Steuererklärung, Mietvertrag, Geldanlagen – genau das sollte in einem zukunftsorientierten Lehrplan enthalten sein“, so die Erklärung.

HTL-Schüler Jan Rauch erneuert außerdem eine lang gewünschte Maßnahme: Eine Ausweitung des politischen Unterrichts im Fach Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung! Auch schon seit Jahren thematisiert wird das Problem rund um (Cyber)-Mobbing – hier fordert Kevin Kreuzwirt vom BORG Althofen die Einführung eines Anti-Mobbing-Programms an Kärntner Schulen.

Der Kärntner Landtag ist gesetzlich dazu verpflichtet, sich mit den Anträgen des Schülerparlaments zu beschäftigen. (Bild: zVg)
Der Kärntner Landtag ist gesetzlich dazu verpflichtet, sich mit den Anträgen des Schülerparlaments zu beschäftigen.
Wie viel von den Anträgen des Schülerparlaments tatsächlich umgesetzt wird, bleibt abzuwarten. (Bild: zVg)
Wie viel von den Anträgen des Schülerparlaments tatsächlich umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.
(Bild: zVg)

Fake News, Propaganda und Künstliche Intelligenz
Das Thema Medienkompetenz griff Alexander Wollgarten vom BG/BRG Porcia Spittal an der Drau auf: „Die Welt ist im Wandel. Künstliche Intelligenz schreitet voran, wie noch nie, politische Positionen radikalisieren sich“, erklärt der Spittaler, der vor allem auf die Gefahr von Falschinformationen im Internet warnt. Deshalb sollten Workshops und Vorträge zum Thema Medienkompetenz in den Unterricht aller Schulstufen integriert werden, um Fake News und Propaganda online leichter zu enttarnen.

Wenig überraschend beschäftigt auch der Klimawandel die Jugendlichen. Michael Griesser, Schulsprecher der HTL Lastenstraße in Klagenfurt, verlangt deshalb auch, die 17 Nachhaltigkeitsziele (SDGs) fächerübergreifend in den Lehrplan aufzunehmen.

Mehr Individualität durch Modulsystem
Für Soraya Kuglitsch aus Hermagor ist die modulare Oberstufe – Schüler wählen ihre Kurse nach ihren persönlichen Stärken und Interessen – eine einfache Lösung für mehr Individualität. Deshalb beschloss das Schülerparlament auch die Einführung einer gesetzlich verankerten, modularen Oberstufe bereits ab der 9. Schulstufe. Auch in Sachen Englisch-Unterricht wollen die Schülervertreter künftig mehr Angebote, denn „Mehrsprachigkeit ist eine Schlüsselkompetenz in einer globalisierten Welt.“

Die Lehre als weiterführende Ausbildung stärken will Raphael Dionisio und fordert deshalb unter anderem verpflichtende Besuche auf Informationsveranstaltungen sowie einen Ausbau der Lehrberufe, vor allem jener mit der Möglichkeit zur Lehre mit Matura. Nina Struger, Schulsprecherin des Peraugymnasiums, hat im Dezember schließlich noch Verbesserungen rund um die Matura beantragt.

Der Kärntner Landtag ist gesetzlich dazu verpflichtet, sich mit den Anträgen des Schülerparlaments zu beschäftigen. Wie viel davon tatsächlich umgesetzt wird, bleibt aber abzuwarten.

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