Die Innsbrucker Viaduktbögen scheinen ein Autofriedhof und Müllplatz zu sein. Rund 40 Autowracks sind dort derzeit auf einem Grundstück der ÖBB abgestellt – Tendenz steigend. Die Anrainer in den Wohnblocks direkt gegenüber sind wegen der untragbaren Zustände völlig verzweifelt.
Die „Krone“ deckte im Dezember des Vorjahrs die Missstände auf der Südseite der Vidaduktbögen zwischen der Biener- und Erzherzog-Eugen-Straße auf. Der Grundbesitzer ÖBB sprach von einer „unbefriedigenden“ Situation und dass man sich bei der Entfernung von Autowracks in einem „sehr engen rechtlichen Rahmen“ bewege.
Jetzt hat die „Krone“ neuerlich einen Lokalaugenschein unternommen. Kaum zu glauben: Die Zahl der hier im Wohngebiet abgestellten Wracks hat sich mittlerweile vervielfacht!
Zwischen Biener- und Erzherzog-Eugen-Straße stehen – Stand diese Woche – inzwischen sagenhafte zwölf Schrottautos mit abmontierten Kennzeichen. In der Verlängerung der Viaduktbögen bis zum ehemaligen Schlachthof kommen noch einmal rund 30 dazu. Auch „entsorgte“ Matratzen, Einkaufswägen und ähnlicher Sperrmüll befinden sich nach wie vor gegenüber den Wohnblocks. Die Beseitigung des Mülls – Unterschlupf für Ratten und Mäuse – hat die ÖBB offenbar nicht sehr interessiert.
Ein sofortiges Einschreiten ist nur bei Gefahr für die Umwelt möglich – etwa bei einem Ölaustritt.
Christoph Gasser-Mair, ÖBB-Pressesprecher
Besonders betroffen von den Missständen sind die Bewohner der Wohnblocks in direkter Nachbarschaft. Empörte Anrainer klagen zudem über Drogendealer und „leicht bekleidete“ Personen in diesem Umfeld.
„Die Zahl der Wracks können wir nicht bestätigen, mal sind es wohl mehr, mal weniger“, sagte ÖBB-Presssprecher Christoph Gasser-Mair im Gespräch mit der „Krone“. Man habe inzwischen den Eigentümer eines Pkw ausfindig gemacht. Ihm wurde in einem Schreiben eine Frist zur Entfernung gesetzt. Ein sofortiges Einschreiten sei nur bei Gefahr für die Umwelt möglich – etwa bei einem Ölaustritt.
Die ÖBB hoffen unterdessen auf die Umsetzung eines städtebaulichen Projekts, das einen Fußweg entlang der Bögen vorsieht. Dann gebe es keine Möglichkeiten mehr, Autowracks zu deponieren. Das kann freilich dauern.
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