Ortschefs üben Kritik

Skepsis in Gemeinden zum neuen Zockergesetz

Salzburg
02.02.2025 10:00
Die Gemeinden halten wenig von Automatencasinos. Neumarkts Bürgermeister David Egger spricht gar von einem „Faschingsscherz“. Pragmatischer sieht es Seekirchens Ortschef Konrad Pieringer. Noch wenig damit auseinandergesetzt haben sich Saalfelden und Mühlbach.

Die geplante Legalisierung des kleinen Glücksspiels regt manche Ortschefs mächtig auf. Wie die „Krone“ berichtete, will die Landesregierung das Automatenglücksspiel legalisieren. 472 Automaten mehr könnten im Land Salzburg stehen. Drei Konzessionen sind zu vergeben, die Casinos könnten eine Größe von 10 bis 50 Automaten haben. Sicherheitsabstände zu Schulen oder Kindergärten sollen 100 Meter betragen.

„Von Kleßheim bis zum Hauptbahnhof alle 150 Meter ein Spielsalon?“
David Egger (SPÖ) als Neumarkter Bürgermeister sagt zu den Plänen: „Von den großen Casinos müssen Spielsalons 15 Kilometer entfernt sein. Außer es sind kleine Spielsalons mit 15 Automaten. Dann könnte von Kleßheim bis zum Hauptbahnhof alle 150 Meter eine Spielhöhle eröffnen. Ich kann mir keinen Ortschef vorstellen, der das in seinem Ort haben möchte.“

Generell betroffen könnten laut Egger genauso Gemeinden wie Seekirchen oder Neumarkt sein: „Unter dem Vorwand 'Spielerschutz' die Automaten zu legalisieren, ähnelt einem schlechten Faschingsscherz. Es gibt in ganz Salzburg rund 400 Automaten mit einer Bundeslizenz, wozu weitere 470 aufstellen?“

Mit der Legalisierung soll laut Freiheitlichen der Spielerschutz erhöht werden soll. Kontrolle über die Spielzeit, die Spielhöhe und auch eine Erfassung der Spieler würde mit der Legalisierung einhergehen.

Halleins Ortschef Alexander Stangassinger (SPÖ) fasst seine Haltung zusammen: „Nur weil man etwas Falsches legalisiert, wird es nicht richtig. Ich will keine Automatencasinos, keine Wettbüros oder Automatengeschäfte in unserer Stadt.“

Für Saalfeldens SPÖ-Ortschef Erich Rohrmoser sind Automaten derzeit in Saalfelden kein Thema. Einer Legalisierung kann er dennoch nichts abgewinnen: „Mir sind die Wettbüros schon ein Dorn im Auge. Die Gemeinden haben nichts davon, außer dass manche die Möglichkeit haben Haus und Hof zu verspielen.“

Pieringer fordert scharfe Kontrolle der Casinos 
Dem stimmt Seekirchens ÖVP-Ortschef Konrad Pieringer zu und ergänzt: „Grundsätzlich haben wir bisher keine Probleme oder Beschwerden. Ich hoffe, dass sich das mit einem neuen Gesetz nicht ändert.“ Für ihn sei entscheidend, dass das Land auf jeden Fall eine scharfe Kontrolle gewährleisten müsse. Hierzu kommentiert Egger noch: „Wer soll denn überhaupt diese unüberschaubare Anzahl an kleinen Spielsalons kontrollieren – hier müsste im Land eine extra Abteilung geschaffen werden.“

Willibald Bodner, als einer von zwei freiheitlichen Ortschefs im Land, sagt: „Wir haben in Mühlbach mit Glücksspiel bisher wenig zu tun. Ich muss gestehen, ich hab mich mit dem Thema noch wenig auseinandergesetzt. Aber grundsätzlich will ich keine Spielhallen bei uns im Ort.“

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