Russland steht im Donbass in der Ukraine vor einem großen militärischen Sieg. Die Truppen des Kreml-Herren nehmen eine Verteidigungsstellung nach der anderen ein.
Welika Nowosilka, Tschasiw Jar oder Pokrowsk – kaum jemand im Westen hat die Namen dieser Kleinstädte im Donbass in der Ostukraine jemals gehört. Dabei spielt sich dort gerade eine der ganz großen Tragödien in der verzweifelten Abwehrschlacht der Ukraine gegen die russischen Angreifer ab. Kreml-Chef Putin steht dort vor einem großen militärischen Sieg, nehmen seine Truppen doch eine Verteidigungsstellung nach der anderen ein – es sind die letzten ukrainischen Bollwerke im umkämpften Donbass.
Zuletzt hissten Putins Soldaten in Welika Nowosilka und Tschasiw Jar die russische Fahne. Die Städtchen sind nur noch Ruinenwüsten, für die ukrainischen Verteidiger waren sie aber Schlüsselstellungen, die jetzt in Feindeshand gefallen sind – unter riesigen Verlusten auf beiden Seiten.
Vorgehensweise hat sich bewährt
Die Russen gehen bei ihren Offensiven im Donbass immer ähnlich vor. Anstatt die gut ausgebauten Stellungen der Ukrainer frontal anzugreifen, umgehen sie diese und kesseln die ukrainischen Truppen ein. Vom Nachschub abgeschnitten, müssen die Verteidiger irgendwann aufgeben und sich – zumeist unter massivem Beschuss – zurückziehen.
Die jüngsten militärischen Niederlagen der Ukrainer sind für diese auch deshalb besonders bitter, weil sich im Hinterland der gefallenen Ortschaften keine wirklich gut ausgebauten Verteidigungsanlagen mehr befinden. Und die eingenommenen Städtchen, oder was von ihnen noch übrig ist, liegen auf Anhöhen, bieten den Russen also freies Schussfeld auf die Umgebung. Nach dem Fall von Welika Nowosilka etwa stehen die Russen nur noch drei oder vier Kilometer vor der Grenze zur Region Dnipropetrowsk mit der Millionenstadt Dnipro.
Pokrowsk dürfte bald fallen
Gekämpft wird noch um die Bergbaustadt Pokrowsk. Allerdings wird die Lage dort für die Ukrainer auch immer verzweifelter. Der für die Stahlproduktion in der Ukraine so wichtige Kohleabbau musste bereits vor geraumer Zeit eingestellt werden. Jetzt ziehen die Russen die Schlinge um die Stadt immer enger, der Kessel ist nur noch in eine Richtung offen. Der Fall von Pokrowsk scheint damit unausweichlich.
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