Ein Podiumsplatz fehlt Österreichs Ski-Herren vor der WM in der Abfahrt noch – weil es heute kein Kandahar-Rennen gibt, durfte Kriechmayr jubeln.
Schneetreiben am Freitag, Nebel am Samstag – auch der zweite Trainingslauf für das heute geplante Kandahar-Rennen in Garmisch musste gestern abgesagt werden. Womit der letzte Wettkampf vor der WM in Saalbach ebenfalls gestrichen werden musste.
Viele angfressene Gesichter sah man auf dem Weg zu den Autos jedoch nicht. Nach den vielen Stürzen und Verletzungen dieses Winters war wohl jeder froh, gsund zur Gold-Jagd zu kommen.
„Halbe Sachen mag ich nicht“
Und die Idee, ein halbes Training im Sonnenschein bis zur Nebelbank in der Hölle zu bestreiten, um die de Kandahar-Abfahrt zu retten, scheiterte an den Athleten. Sprecher Justin Murisier (sz) machte am Start eine Umfrage, teilte FIS-Renndirektor Markus Waldner mit: „Wenn ein Training, dann nur ein ganzes.“ Daniel Hemetsberger hatte da zugestimmt: „Wir wollten nicht das Rennen boykottieren, wären bereit gewesen. Aber halbe Sachen mag ich nicht.“
Was den Österreicher Burkhart Schaffer, Abfahrtschef des US-Team, richtig in Rage brachte: „Das ist für mich Arbeitsverweigerung der Fahrer“, tobte er. Derart echauffiert war Sepp Brunner, Downhill-Boss von Ski-Austria, nicht. Doch auch er bedauerte die Absage: „Wir sind seit Kitzbühel schon im Aufwind. Da hätten wir vor der WM schon noch Selbstvertrauen tanken können.“
Kriechmayr bleibt in Topgruppe
Immerhin feierte die rot-weiß-rote Abfahrtstruppe durch die Absage den ersten „Sieg“ der Saison: Denn so bleibt Vincent Kriechmayr in der World Cup Start List (WCSL) die Nummer 11, rutscht bei der WM durch das Fehlen des verletzten Cyprien Sarrazin in die Topgruppe. Brunner: „Das war eine große Sorge. Jetzt wird Vinc zu Hause glücklich sein.“ Der Wettlauf gegen die Zeit wegen seiner Wengen-Verletzung läuft
Heute wird der Österreichische Verband sein WM-Team nominieren. Für die Titelkämpfe in Méribel/Courchevel hatte es vor zwei Jahren völlige Gleichberechtigung gegeben, wurde der Kader aus 12 Frauen und 12 Männern gebildet. Diesmal soll es dem Vernehmen nach eine „männlichere“ WM-Mannschaft geben. Man rechnet mit 13 Herren und 11 Damen, die auf Medaillen-Jagd gehen sollen.
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