Ach, übrigens...

5/4terl in Ehr’n

Vorarlberg
02.02.2025 12:55

In der neuesten Ausgabe seiner Kolumne „Ach, übrigens...“ blickt „Krone Vorarlberg“-Autor Harald Petermichl nach Leipzig. Dort wurde vor kurzem der 125. Geburtstag des Deutschen Fuballbundes gefeiert. Ein Event, der präsidiale Prominenz von über her anlockte. Auch FIFA-Boss Gianni Infantino, der sich allerdings ein wenig verspätet hatte...

Seit 2001 heißt sie Büttnerstraße, aber ursprünglich war es die Leipziger Karlstraße, in der sich einst die Gaststätte „Zum Mariengarten“ befand, bevor sie 1913 der Abrissbirne zum Opfer fiel. Heute erinnert am sich mittlerweile dort befindenden Gebäude eine Gedenktafel daran, dass dort am 28. Januar 1900 der Deutsche Fußballbund gegründet wurde. Fünf Vierteljahrhunderte DFB, das musste natürlich gebührend gefeiert werden und mangels Mariengarten verlegte man den Festakt kurzerhand in die Kongresshalle am Zoo. So trafen sich also viele Herren in dunklem Zwirn und sogar einige Damen, um diesen Anlass würdig zu begehen. Selbst Lise Klaveness, die Präsidentin des norwegischen Fußballverbandes und erbitterte Infantino-Gegnerin, hatte eine Einladung bekommen und Gelegenheit zum Austausch unter anderem mit dem Bundeskanzler und mit Infantino selbst, der, wie Marcus Bark es formulierte, „bei der FIFA seit Jahren so regiert, dass Olaf Scholz neidisch werden könnte“.

Beim vierfachen Weltmeister wurde der 125. Geburtstag gefeiert.  (Bild: REUTERS)
Beim vierfachen Weltmeister wurde der 125. Geburtstag gefeiert. 

Der kleine Gianni las den „kicker“
Neben allerlei Gastgeschenken gab es selbstverständlich viel Raum für ausschweifende Festaktlyrik. So deklamierte Aleksander Ceferin, der DFB sei „immer im Herzen der wunderbaren Reise des Fußballs“ gewesen und Infantino ließ sich in seiner Büttenrede zu der Aussage hinreißen, dass er den Fußball auf der ganzen Welt liebe, aber „ganz besonders den deutschen“. Schließlich habe er schon als Kind den „kicker“ gelesen. Immerhin wurde an diesem Abend von Bernd Neuendorf zumindest am Rande die „beschämende Geschichte des Verbandes“ in der NS-Zeit erwähnt, wohingegen das Problem turbokapitalistischer Tendenzen im Fußball mittels eines 25 Jahre (!) alten Videos mit mahnenden Worten des verstorbenen Ex-Präsidenten Egidius Braun abgetan wurde, der damals von einem „Versuch des Kapitals, sich des Fußballs zu bemächtigen“ gesprochen hatte. Scheint demnach aktuell kein größeres Problem mehr zu sein.

DFB-Präsident mit perfektem Konter
Nichts Außergewöhnliches also für eine Schulterklopf-Veranstaltung dieser Art, hätte es nicht den (erstaunlicherweise nicht im Festprogramm angeführten) Wettbewerb um den schlechtesten Witz des Abends gegeben. Hier hatte Gianni Infantino kurz nach seinem verspäteten Eintreffen mit dem Satz „Sorry, sorry, sorry, ich musste noch zum Friseur“ die Latte ziemlich hoch gelegt, lief aber kurz vor Veranstaltungsende in einen perfekten Konter von DFB-Präsident Neuendorf, dessen pointierte Äußerung „Der Fußball gehört denen, die ihn lieben, und nicht denen, die meinen, ihn kaufen zu können“ beim besten Willen keine Steigerung mehr zuließ.

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