Sorge um Sommer

Sogar im Winter Wassernotstand auf Zypern

Ausland
02.02.2025 13:42

Die Wasserknappheit auf Zypern hat sich im bisherigen Winter weiter verschärft. Zwar regnet es immer wieder, aber längst nicht ausreichend. Nun schlagen das Agrarministerium und die Wasserwerke Alarm: Die Wasserspeicherseen seien nur noch zu 25 Prozent gefüllt, die Aussichten für den Sommer katastrophal, berichtet die zypriotische Zeitung „Phileleftheros“. Zwei Wege zur Verbesserung der Situation werden diskutiert.

Die Regierung in Nikosia prüft den Betrieb von zusätzlichen Entsalzungsanlagen sowohl im Meer als auch an Land. Fünf solcher Anlagen gibt es bereits, weitere mobile Einheiten könnten auf Schiffen und Lastkähnen direkt vor der Küste betrieben werden. Alternativ könnten Anlagen am Ufer nahe dem Meer operieren.

Kaum noch Niederschlag
Das Problem: Die neuen Anlagen müssten so schnell wie möglich geliefert werden, um die Situation überhaupt entspannen zu können. Die Regierung hat eine Ausschreibung veranlasst, bei der es in erster Linie um die Schnelligkeit der Bereitstellung der Anlagen geht; Kosten und Installationsort seien zweitrangig, schreibt „Phileleftheros“.

Zwar verfügt Zypern neben den fünf Entsalzungsanlagen über 180 Dämme – gemessen an der Fläche des Landes mehr als jedes andere EU-Land. Aber der Niederschlag geht seit Jahren stark zurück. Laut den zypriotischen Wasserwerken flossen etwa im Winter 23/24 nur rund 25 Millionen Kubikmeter in die Reservoire – halb so viel wie im Winter zuvor.

Landwirtschaft und Tourismus in Gefahr
Der Vorsitzende des Verbandes der rund 250 Bananenproduzenten auf Zypern warnt vor katastrophalen Folgen für seine Mitglieder: Schon jetzt könnten sie ihre Pflanzen kaum noch gießen, die gesamte Ernte sei in Gefahr. Auch andere Landwirte klagen über die schlechten Bedingungen.

Nicht nur die Landwirtschaft, auch der Tourismus ist in Zypern in Gefahr. (Bild: APA/AFP/Iakovos Hatzistavrou)
Nicht nur die Landwirtschaft, auch der Tourismus ist in Zypern in Gefahr.

Der Tourismus ist ebenfalls betroffen, wie Aufnahmen des Stausees Mavrokolympos in der Nähe der westzyprischen Stadt Paphos zeigen, die als Touristenhochburg gilt. Dort schlug das Schicksal doppelt zu: Zum einen regnete es nicht ausreichend, zum anderen brach ein Damm, sodass selbst das letzte Wasser noch abfloss.

Bereits in den vergangenen Jahren waren Einheimische, Hotel- und Pensionsbetreiber, aber auch Touristen zur Sparsamkeit beim Wasserverbrauch aufgerufen. Das dürfte auch in diesem Jahr wieder der Fall sein. Zyprische Meteorologen verweisen auf den Klimawandel, der die Situation verschlimmere.

Pools womöglich mit Meerwasser
Für Touristen stellt sich die Frage, ob künftig Pools noch befüllt werden – manche Hotelbetreiber überlegen bereits, die Pools mit Meerwasser zu befüllen. Das klingt einfach, zieht jedoch die Filteranlagen der Schwimmbecken enorm in Mitleidenschaft.

Die Einwohner wiederum fürchten Maßnahmen wie in den wasserarmen Jahren von 2005 bis 2007: Damals durften die Menschen während einer extremen Dürre ihre Autos nicht mehr abspritzen und den Garten nicht mehr wässern.

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