Vom Pech verfolgt

„Als wäre jemand mit einer Motorsäge gekommen“

Sheriff Drammeh (li.) und BC Vienna hadern mit dem Schicksal.

(Bild: GEPA/GEPA pictures)

„Ich weiß langsam nicht mehr, was ich sagen soll“, seufzt Petar Stazic, Manager der Basketballer von BC Vienna. „Seit eineinhalb Jahren verfolgt uns der Verletzungsteufel.“ In dieser Saison hatte man erst in einem einzigen Spiel den vollen Kader zur Verfügung.

Es war das Debüt von Neo-Coach Mike Coffin. Der 86:83-Heimsieg am 12. Jänner gegen Wels. „Da hatten wir alle Spieler zur Verfügung, haben Team-Basketball gespielt, so wie wir uns das vorstellen.“ Doch schon nach diesem einen Spiel passierte es wieder. Ivan Siriscevic zog sich eine Adduktoren-Verletzung zu, Leon Bulic riss sich eine Sehne am Ringfinger der linken Hand. „Als wäre jemand mit einer Motorsäge gekommen, der uns die Beine abgeschnitten hat. Wir können uns nicht mehr richtig bewegen“, zeichnet Stazic ein drastisches Bild.

Möglichkeiten, zu reagieren, hat man keine mehr. Alle vier Legionäre wurden bereits getauscht, zuletzt der Trainer ersetzt. „Unser Kader ist auch nicht der tiefste. Wenn ein, zwei wichtige Spieler ausfallen, können wir das nicht kompensieren“, hadert Stazic vor allem mit dem neuerlichen Ausfall von Routinier Siriscevic. „Er ist einer unserer besten Werfer.“

Ivan Siriscevic (am Ball) fehlt bei BC Vienna erneut.

(Bild: GEPA pictures)

2022 holten die Favoritner erstmals das Double. Aktuell stehen sie auf dem achten Tabellenplatz. Zwei Runden sind im Grunddurchgang noch zu spielen, dann erfolgt der Cut, werden die Punkte halbiert. Die ersten sechs Teams spielen in der Platzierungsrunde weiter, die Mannschaften auf den Plätzen sieben bis zwölf ringen um die beiden übrigen Tickets für das Viertelfinale.

„Wenn man die vielen Verletzungen einrechnet, dann ist Platz acht ja eh noch eine ganz gute Platzierung“, schwingt bei Petar schon etwas Galgenhumor mit. „Wir können ja auch niemandem die Schuld geben. Es ist, wie es ist. Jetzt geht es darum, eine gute Zwischenrunde zu spielen und zu hoffen, dass wir im Viertelfinale mit dem vollen Kader angreifen können.“