Hinweis an Betriebsrat

„Dickpics“ beim Roten Kreuz: Immer mehr Betroffene

„Dickpics“ beim Roten Kreuz: Der entscheidende Hinweis kam von einem Betroffenen an den Betriebsrat.

(Bild: Evelyn Hronek)

Hochrangige Rotkreuz-Funktionäre in Oberkärnten verschickten „Dickpics“ – wir haben berichtet. Bis jetzt haben sich bereits zehn Betroffene gemeldet. Neben Penisbildern soll es auch „zweideutige Bemerkungen“ gegeben haben.

Erst am Samstag sind die Vorwürfe bekannt geworden: Zwei hochrangige Funktionäre des Roten Kreuzes in Oberkärnten haben „Dickpics“ verschickt. Seither haben sich laut der Gewerkschaft vida bereits zehn Betroffene, ausschließlich Männer, gemeldet. Weibliche Kolleginnen sollen nicht betroffen sein.

Ein junger Rotkreuz-Mitarbeiter soll den Fall aufgezeigt haben: Er hatte sich schon am Donnerstag an den Betriebsrat gewandt. Dieser informierte dann umgehend auch die Gewerkschaft vida: „Der entscheidende Hinweis kam von einem Betroffenen an den Betriebsrat“, bestätigt vida-Expertin Anita Ogris-Lipitsch: „Bei uns direkt haben sich zwei gemeldet, in Summe sind wir jetzt bei rund zehn Betroffenen.“

Jede Form von Belästigung muss Konsequenzen haben
Der aktuelle Fall sei vom Arbeitgeber „sehr vorbildlich gehandhabt worden“, beurteilt die Fachexpertin für die Branchen Gesundheit und Soziale Dienste die Causa. Das Gleichbehandlungsgesetz verpflichtet Arbeitgeber, ein belästigungsfreies Arbeitsumfeld sicherzustellen. Jede Form von Belästigung müsse Konsequenzen haben.

So auch beim Roten Kreuz: Nach einer lückenlosen Aufklärung müsse es wirksame Maßnahmen für Betroffene geben. Eine starke Arbeitnehmervertretung sei die beste Schutzvorkehrung. So wurde nun bekannt, dass es neben Penisbildern, die über Messenger-Programme verschickt wurden, auch zu „zweideutigen Bemerkungen“ gegenüber Mitarbeitern gekommen sein soll.

Hier finden Betroffene Hilfe
„Betroffene sollten sich an Betriebsrat oder Gewerkschaft wenden – gerne auch anonym. Wir bieten rechtliche Unterstützung und garantieren Verschwiegenheit.“ Kontakt: 0664 6145796 oder per E-Mail an [e-mail].