Zwei Exekutivbeamte aus dem Mühlviertel sind wegen Brandstiftung und Amtsmissbrauchs angeklagt, sie müssen sich vor einem Schöffengericht in Linz verantworten. Ein 36-Jähriger soll in einem Einfamilienhaus Feuer gelegt haben, sein 32-jähriger Kollege wollte das offenbar vertuschen.
Wenn ein Hüter des Gesetzes mit diesem in Konflikt gerät und vor dem Strafrichter landet, ist das bereits nichts Alltägliches. Dass sich aber gleich zwei Polizisten – wie am kommenden Dienstag und Mittwoch in Linz – vor einem Schöffensenat verantworten müssen, gilt als äußerst ungewöhnlich.
Polizist 1 (36) wird angelastet, am 11. Februar 2024 im Haus des Stiefvaters und seiner Mutter in Puchenau ein Schlafsofa in Brand gesetzt zu haben. „Auf dem Bettzeug ist eine brennbare Flüssigkeit verschüttet und in Brand gesetzt worden“, erklärt Ulrike Breiteneder, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Linz.
Nicht geständig
Der Angeklagte soll dann einfach fortgegangen sein. Angehörige entdeckten das Feuer glücklicherweise rechtzeitig und löschten. „Er war der Einzige, der das Zimmer zuvor betreten hatte, zu der Tat zeigt sich der Mann aber nicht geständig.“
Beide behaupten, dass sie einander nicht kennen
STA-Sprecherin Ulrike Breiteneder
Bild: Werner Kerschbaummayr/KERSCHBAUMMAYR / FOTOKERSCHI
Polizist 2 (32) soll am 17. April 2024 zu der Causa einen inhaltlich falschen Abschlussbericht verfasst haben. Er soll relevante Ermittlungsergebnisse – unter anderem die Einschätzung eines Sachverständigen, der eine Brandstiftung diagnostiziert hatte – zurückgehalten haben, sodass die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen seinen Kollegen einstellte.
Aktenteile fehlten
Erst als sich das Opfer mit Fotos vom Brand an die Staatsanwaltschaft wandte, wurde klar, dass wesentliche Aktenteile fehlten. Breiteneder: „Er ist objektiv geständig, dass er etwas falsch gemacht hat, wollte angeblich aber niemanden schädigen. Beide behaupten außerdem, dass sie einander nicht kennen.“
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