Drei Wochen vor den Wahlen in Deutschland hat Kanzler Olaf Scholz seine Landsleute vor österreichischen Verhältnissen gewarnt. Scholz meint damit die bei uns vor der Haustür stehende Koalition zwischen der rechtspopulistischen FPÖ und der ehemals bürgerlichen ÖVP.
Dass Scholz mit seinem blauen Gespenst den Menschen in Bad Reichenhall, Chemnitz oder in Hitzacker an der Elbe große Angst einjagen kann, darf bezweifeln werden. Die Mahnungen bringen so wenig wie die Schadenfreude über Friedrich Merz’ Scheitern mit dem Migrationsgesetz.
Übrig bleibt da nur der Eindruck, dass die Politik wieder nichts weitergebracht hat. In der Frustration wenden sich viele Großmäulern zu, die irgendetwas versprechen. Vielleicht sehen schon einige Herbert Kickl wie Donald Trump stapelweise Dekrete mit einem kratzenden Filzstift unterschreiben, die „die Ausländer“ oder die Inflation wie durch Zauberhand verschwinden lassen?
Ach, wäre Politik bloß ein so einfaches Geschäft, wie einem das solche Leute weismachen wollen. Aber weder helfen die wütenden Übertreibungen aus dem rechten Lager noch die trotzige Rechthaberei aus dem linken Eck. In der Politik müssen jeden Tag aufs Neue die Interessen von den Jungen bis zu den Pensionisten, von den weniger Begüterten bis zu den Wohlhabenden unter einen Hut gebracht werden. Wer behauptet, dass das mit ein paar Unterschriften und schmissigen Sprüchen funktioniert, ist ein Scharlatan.
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