Formel-1-Designer Adrian Newey hat über seinen Abschied von Red Bull gesprochen. „Aus verschiedenen Gründen hatte ich das Gefühl, dass ich mir selbst nicht treu bleiben würde, wenn ich bei Red Bull bleibe“, sagte der 66-Jährige.
Newey reagierte mit seiner Kündigung auf den internen Machtkampf und den Wirbel um Teamchef Christian Horner, dem Anfang des Jahres von einer früheren Mitarbeiterin unangemessenes Verhalten vorgeworfen worden war. Auch wegen dieser Affäre, die den Teamfrieden zu Beginn der Saison erheblich belastete, soll es zum Zerwürfnis zwischen Newey und Horner gekommen sein.
Nun äußerte sich Newey, der ab März bei Aston Martin arbeiten wird, in einem Interview mit „Auto, Motor und Sport“ zu seinem Abschied: „Ich glaube, wenn man mich vor zwölf Monaten gefragt hätte, ob ich Red Bull verlassen und jetzt wieder anfangen werde, hätte ich gesagt: ‘Nein, Du bist verrückt.‘“
„Aber aus verschiedenen Gründen hatte ich das Gefühl, dass ich mir selbst nicht treu bleiben würde, wenn ich bei Red Bull bleibe. Die erste schwierige Entscheidung war also genau die, ob ich bei Red Bull bleibe oder nicht“, sagte Newey. „Ich kam also offensichtlich zu dem Schluss, dass ich, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, nicht in der Lage dazu bin [weiter für Red Bull zu arbeiten]“.
Laut Motorsportberater Helmut Marko hätten auch der Tod von Red-Bull-Gründer Didi Mateschitz und die Umstrukturierung des Konzerns dazu geführt, dass Newey „eine neue Herausforderung“ gesucht habe.
„Ich hätte mich zur Ruhe setzen und am Strand sitzen können, ...“
„Nachdem ich diese Entscheidung getroffen hatte, ging es darum, was ich als Nächstes tun sollte“, erklärte Newey, der betont, dass er es „finanziell“ nicht nötig gehabt hätte, zu einem anderen Formel-1-Rennstall zu wechseln. „Ich hätte mich also einfach zur Ruhe setzen und am Strand sitzen können, oder ich hätte etwas ganz anderes machen können, den America‘s Cup, oder vielleicht für einen der Hersteller an Straßenfahrzeugen arbeiten.“
Letztlich kam das Angebot von Aston Martin auf den Tisch und er habe entschieden, sich nicht zur Ruhe zu setzen, weil ihm sonst „langweilig“ geworden wäre. „Wenn ich also weiterarbeiten wollte, warum dann nicht das tun, was ich schon immer tun wollte und was mir Spaß gemacht hat“, so Newey. Bei Red Bull hatte er aber offenbar keinen Spaß mehr …
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.