Die Schweizer Julius-Bär-Gruppe hat ihren Gewinn im Vorjahr nach einem Einbruch wieder deutlich gesteigert. Der neu angetretene Chef Stefan Bollinger verschärft nun den Sparkurs. So wird etwa die Geschäftsleitung von 15 Personen auf fünf reduziert, insgesamt werden 400 Jobs gestrichen.
Zusätzlich zu Bollinger sind Manager Nic Dreckmann, Risikochef Oliver Bartholet, Finanzchefin Evie Kostakis und Chefjurist Christoph Hiestand in der Geschäftsleitung. Bollinger drückt dem krisengeplagten Vermögensverwalter schon kurz nach seinem Amtsantritt den Stempel auf. Er will brutto weitere 110 Millionen Franken (umgerechnet 117,11 Millionen Euro) einsparen.
Das soll über Personalkosten und allgemeine Kosten gehen. 400 Arbeitsplätze werden gestrichen, das entspricht etwa fünf Prozent der Belegschaft. Betroffen dürften vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Schweiz sein. Das Sparprogramm werde im laufenden Jahr aber einmalige Kosten verursachen, hieß es.
Gewinn verdoppelt, Wachstum dennoch schwach
2023 hatte die Privatbank noch einen deutlichen Rückgang des Gewinns um die Hälfte gemeldet. Gründe dafür waren hohe Abschreibungen an die insolvente Signa-Gruppe des österreichischen Investors René Benko, der sich mittlerweile in Untersuchungshaft in Wien befindet.
Im Vorjahr wurde der Jahresgewinn wieder auf 1,02 Milliarden Franken (umgerechnet 1,08 Milliarden Euro) mehr als verdoppelt. Die Firma rechnet heuer nur mit einem verhaltenen Wachstum. Bär werde sich in den kommenden Monaten verstärkt von Kundenberatern trennen, die die Vorgaben nicht erfüllten, hieß es. Außerdem wolle man strengere Risiko-Maßstäbe anlegen.
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