Der ehemalige Landesgeschäftsführer der Vorarlberger Freiheitlichen, Gerhard Dingler, hat der Partei Alternative für Deutschland (AfD) rund 2,35 Millionen Euro gespendet. Er habe 2400 Wahlplakate für die Bundestagswahl am 23. Februar zur Verfügung gestellt, sagte Dingler selbst.
Bargeld habe er nicht überwiesen. Er mache sich große Sorgen bezüglich einer weiteren Eskalation des Kriegs in der Ukraine, sagte der Vorarlberger als Motivation für seine Unterstützung. Die AfD sei die einzige Partei, die sich in Deutschland glaubhaft für Frieden einsetze. Es gebe aber einige Aussagen, mit denen er nicht übereinstimme. Die Landesgeschäftsführung der Vorarlberger Freiheitlichen hat Dingler bereits 2016 abgegeben. Das Geld stamme aus seinem Privatvermögen.
Die Spende ist am Samstag bei der AfD eingegangen. Sie wird auf der Liste der Parteispenden des Deutschen Bundestags angeführt. In der Vergangenheit bekam die AfD nur wenige offizielle Großspenden. Doch das hat sich zuletzt geändert. An diesem Montag beschäftigt sich der Bundesvorstand der Partei in seiner Sitzung gleich mit drei Zuwendungen in Millionenhöhe oder knapp darunter.
Plakate bereits gedruckt
Laut deutschen Medienberichten sind die von Dingler gespendeten Plakate bereits gedruckt. Sie sollen auf buchbare Flächen an großen Straßen oder Bushaltestellen kommen. Wie WDR und NDR berichteten, habe sich Anfang des Jahres ein Rechtsanwalt aus Österreich schriftlich an die AfD gewandt und die Sachspende in Form einer Plakatkampagne angekündigt. Die Partei habe dies dann wiederum an die Bundestagsverwaltung gemeldet. Der Spender habe einen Werbemittelunternehmer aus Nordrhein-Westfalen beauftragt, heißt es.
Die Partei musste bereits für einzelne Fälle hohe Strafen an die Behörde zahlen, daher hat sie die hohe Sachspende diesmal wohl vorsorglich gemeldet.
SPÖ: „FPÖ bewegt sich ebenso am rechten Rand“
Kritik an dem Vorgehen Dinglers kam von der SPÖ Vorarlberg. „Falls noch irgendein Zweifel daran bestand, dass die FPÖ Vorarlberg sich nicht ebenso am rechten Rand bewegt wie ihr großer Bruder im Bund, dann wurde mit der heute öffentlich bekannt gewordenen Wahlspende in Millionenhöhe eines langjährigen FPÖ-Landesgeschäftsführers an die AFD der überfällige Beweis geliefert“, sagte Mandatar Reinhold Einwallner am Montag in einer Aussendung.
Dingler ist zwar noch FPÖ-Parteimitglied, hat aber keinerlei Funktion mehr.
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