Im Burgenland

Wie ein Dorf zum begehrten Pflaster werden möchte

Burgenland
05.02.2025 09:00

Wie können Dörfer ihre Ortskerne beleben, umweltbewusst agieren und dennoch mit Maß und Ziel wachsen? Die burgenländische Gemeinde Draßburg hat den Dreh raus und zeigt es vor.

Lange Zeit bestimmte das ehemalige Bahnwirtshaus „Knopf“ in Draßburg das Dorfleben mit. Ende der 1980er-Jahre wurde es geschlossen und das Gebäude als Unterkunft für Bundesheersoldaten genutzt, die von 1990 bis 2007 für den Assistenzeinsatz zur Grenzraumüberwachung im Burgenland stationiert waren. Anschließend stand das Gasthaus leer und wurde von der Feuerwehr sporadisch als Veranstaltungsort für ihr Witzekabarett genutzt. Doch seither fand das Gasthaus keinen Nachmieter mehr gefunden und war dem Verfall preisgegeben.

„Zum Glück hat die OSG nun die Immobilie gekauft und gerade mit den Abbrucharbeiten begonnen. Noch vor Ostern startet der Bau von 16 Wohnungen. Die Fertigstellung ist für Sommer 2026 geplant“, freut sich Bürgermeister Christoph Haider über die Ortskernbelebung.

Veränderte Bedürfnisse
Ausgestattet werden einige der 50 m² bis 80 m² großen Einheiten nicht nur mit Stellplätzen, PV-Anlage und zentraler Luft-Wärme-Pumpe, sondern auch mit Eigengärten. „Seit der Pandemie und der damit verbundenen Zunahme von Home-Office-Möglichkeiten wächst die Nachfrage nach attraktiven Außenanlagen, die entweder als Eigengärten oder als (halb-)öffentliche Räume gestaltet werden“, erklärt OSG-Chef Alfred Kollar.

Reagiert wird mit dem Projekt aber auch auf die steigende Zahl von Ein- und Zwei-Personen-Haushalten und die Herausforderungen des Klimawandels. „Insbesondere Wien-Pendler werden von der Lage profitieren, weil man direkt vor der Haustür mit der Raaberbahn eine Direktverbindung in die City hat und die Stadtgrenze in nur 50 Minuten erreicht. So spart man Sprit, Zeit und Nerven und gewinnt Lebensqualität“, sagt Bürgermeister Haider.

Noch mehr leistbarer Wohnraum
Weil der Wiener Speckgürtel boomt wie nie zuvor, werden in Draßburg auch von der Pöttschinger Siedlungsgenossenschaft EBSG Wohnungen gebaut, die bereits im heurigen Sommer beziehbar sind. Zudem hat die Gemeinde auf sieben Hektar Grund 65 Bauplätze für Einfamilienhäuser geschaffen. „Rund die Hälfte davon ist schon verkauft. Einen Teil des Areals werden wir an eine Siedlungsgenossenschaft abtreten, die dort erschwingliche Reihenhäuser mit Gärten errichten wird“, so Haider.

Auch den Tinyhäuser-Trend will er im Burgenland etablieren. Doch alles der Reihe nach und mit Maß und Ziel, denn: „Jeder Zuzug kostet Geld, weil die Infrastruktur ausgebaut werden muss. Diese Kosten sprengen das Budget vieler Gemeinden und bringen sie an den Rand der Verzweiflung. Außerdem wird Zuzug nicht von allen Bevölkerungsschichten goutiert, vor allem, wenn Zuzügler sich nicht ins Dorfleben integrieren wollen.“

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