"Ich hab' mir damals in Steyr ein altes Haus gekauft und hab' es hergerichtet. Ich weiß noch genau, es war ein Samstag um Viertel vor 12. Ich hatte Stress, weil ich fertig werden wollte. Und da ist es passiert: Ich hab mir mit der Kreissäge den Daumen ganz abgeschnitten", erinnert sich Vasiu an den Tag, der sein Leben für immer verändern sollte.
Zehe an linkem Fuß abgenommen
Die Operation, an der nun zwei Teams beteiligt waren, dauerte volle sieben Stunden. Dabei wurde dem 61-Jährigen die zweite Zehe vom linken Fuß abgenommen und als rechter Daumen wieder angenäht. Der gebürtige Rumäne - er ist neunfacher Vater und hat 16 Enkel - hatte sich sieben Jahre nach dem Kreissägenunfall für den recht schmerzhaften Eingriff entschieden, weil nun sein Zeigefinger durch Arthrose steif geworden war und der Schlosser inzwischen gar nicht mehr greifen konnte.
Mikrochirurg Huemer erklärt: "Die Zehe wurde mit Knochen, Sehnen, Haut und Nerven verpflanzt. So eine Operation wird in Österreich etwa ein bis zwei Mal pro Jahr durchgeführt. In diesem Fall geht es vor allem um die Funktionalität der Hand."
"Kann Daumen schon wieder bewegen"
Beniamin-Ioan Vasiu ist nach wie vor berufstätig und will nun bald wieder im Arbeitsprozess stehen. Während der neue Daumen wenig Beschwerden macht, schmerzt derzeit der medizinisch malträtierte Fuß aber noch gewaltig.
"Der angenähte Daumen tut gar nicht weh, aber der Fuß, der schmerzt schon sehr. Ich muss beim Gehen noch aufpassen, damit ich den Fuß nicht zu sehr belaste", schildert Vasiu, der gleich darauf stolz verkündet: "Den Daumen kann ich aber schon wieder bewegen."
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