Dringend kontrollieren

Tödlich unsichtbar: ÖAMTC schlägt Warnwestenalarm!

Motor
04.02.2025 00:01

Beim Sicherheitsgurt im Auto können wir uns darauf verlassen, dass er im Ernstfall hält. Bei Warnwesten sieht die Sache anders aus: Der ÖAMTC hat die Leuchtjacken erneut getestet – und das Ergebnis ist noch desaströser als beim ersten Mal.

Viele reflektieren praktisch kein Licht und sind nachts praktisch unsichtbar. Damit wiegen sie Menschen, die sie tragen, in trügerischer Sicherheit. Entweder bei einer nächtlichen Autopanne, bei einem Unfall oder als Fußgänger oder Radfahrer, der nachts auf Nummer sicher gehen will.

Die gute Nachricht: Ähnlich wie beim Sicherheitsgurt sind Warnwesten, die vom Autohersteller kommen, unbedenklich. Es sind vor allem im Internet bestellte Produkte, die nur für den Mistkübel taugen.

Wenigstens ist es leicht, zwischen guten und schlechten Warnwesten zu unterscheiden. (Bild: ÖAMTC)
Wenigstens ist es leicht, zwischen guten und schlechten Warnwesten zu unterscheiden.

Der ÖAMTC und seine Partnerorganisationen haben vergangenes Jahr erstmals 14 Warnwesten in Hinblick auf ihre Reflexionsstärke untersucht – 30 Prozent fielen durch. Heuer wurde die Untersuchung auf 25 Modelle ausgedehnt, und dabei, soweit möglich, auch jene aus 2024 nachgetestet. Das Ergebnis fiel noch schlechter aus: „Von 25 Warnwesten haben nur zehn bestanden, 15 haben unzureichend bis gar nicht reflektiert. Das ist völlig inakzeptabel – eine Warnweste dient der eigenen Sicherheit, um speziell im Dunkeln rechtzeitig gesehen zu werden. Wenn sie das nicht gewährleistet, können die Konsequenzen im Straßenverkehr tödlich sein“, warnt ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.

20 Modelle wurden bei verschiedenen großen Online-Portalen bestellt, fünf Produkte inkognito im Einzelhandel, beispielsweise bei Discountern, erworben. Nach einem Schnelltest anhand einer Referenzkarte wurde in einem unabhängigen Testlabor überprüft, ob die Produkte die Anforderungen der geltenden Normen erfüllen. „Interessanterweise hat sich hier gezeigt, dass alle im Einzelhandel gekauften Warnwesten den Normen entsprechend reflektiert haben, während das bei 75 Prozent der online bestellen Westen nicht der Fall war“, erklärt Kerbl.

Der Techniker rät, beim Onlinekauf darauf zu achten, ob die Normen „EN ISO 20471“ bei Westen für Erwachsene bzw. „EN 17353“ bei Kinderwesten angeführt sind. Bei den Exemplaren aus dem Einzelhandel war ein entsprechendes Label eingenäht.

Reflexionsfähigkeit selbst prüfen
Hundertprozentig verlassen kann man sich auch auf die Prüfnorm nicht. Egal, wo man die Weste gekauft hat, sollte man kurz prüfen, ob sie gut genug reflektiert. Es ist ganz einfach: Leuchtet man mit einer Taschenlampe oder dem Smartphone-Licht in Augenhöhe direkt auf die Weste, sollte sie bei einem Abstand von etwa drei Metern strahlend weiß reflektieren.

„Die Tests im Labor haben im Grunde bestätigt, was wir schon vorab mit einfachen Mitteln beobachten konnten: Es gab wenige Grenzfälle - entweder reflektierten die Produkte ordentlich oder so gut wie gar nicht“, sagt Kerbl. „Für die Sichtbarkeit im Dunkeln sei die Wirkung des Reflexionsstreifens entscheidend – ob die Weste ansonsten leuchtend gelb, orange oder rot ist, spiele keine Rolle, solange dabei die Normen erfüllt werden. Die Leuchtfarben dienen der Sichtbarkeit bei Tag.

Mit einer unbrauchbaren Warnweste ist man im Dunkeln praktisch nicht zu sehen. (Bild: ÖAMTC)
Mit einer unbrauchbaren Warnweste ist man im Dunkeln praktisch nicht zu sehen.

Eine ordentlich reflektierende Warnweste ist bei Dunkelheit im Abblendlicht aus über 100 Metern erkennbar. Ohne Reflexion reduziert sich die Sichtbarkeit auf wenige Meter. Sparen lässt sich mit schlechten Westen übrigens nichts: „Viele der durchgefallenen Warnwesten waren nicht einmal günstiger“, stellt Kerbl klar. Und eine nicht reflektierende Warnweste gilt auch bei einer Verkehrskontrolle nicht.

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(Bild: KMM)



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