Rund 1500 Schüler müssen in Oberwart (Burgenland) für drei Tage ins Homeschooling. Hintergrund ist ein angekündigter Amoklauf. Die Polizei ermittelt.
Schauplatz Oberwart: Dienstagabend wird beim Mahnmal der vier ermordeten Roma Josef Simon, Peter Sarközi sowie Erwin und Karl Horvath gedacht, die in der Nacht auf den 5. Februar 1995 beim Briefbomben-Attentat ums Leben gekommen sind. 30 Jahre sind seither vergangen, als die Stadt im Südburgenland wegen Franz Fuchs wochenlang in den Schlagzeilen zu finden war.
Jetzt ist wieder etwas passiert, nämlich ein Novum, zumindest im Burgenland. Am Wochenende hatte ein Internet-User mit einem Posting auf Instagram einen Amoklauf für 5. Februar in der HBLA Oberwart angekündigt, der allemal ernst zu nehmen ist. Das Landeskriminalamt Burgenland sowie das Landesamt Staatsschutz und Extremismusbekämpfung (LSE) haben die Ermittlungen aufgenommen. Wer hinter dem Droh-Posting steckt, ist noch nicht geklärt. Die Polizei sprach am Montag davon, dass die Ermittlungen „in alle Richtungen“ geführt werden. Die Polizeipräsenz werde verstärkt, sowohl in der Umgebung der Schulen sowie am Dienstagabend bei der Gedenkveranstaltung anlässlich des Roma-Attentats.
Für die rund 1500 Schüler der drei Schulen heißt es in den kommenden drei Tagen auf jeden Fall Homeschooling. Die Bildungsdirektion begründet das mit einer vorsorglichen Sicherheitsmaßnahme. In einem Schreiben an die Eltern heißt es: „Aufgrund eines sicherheitsrelevanten Hinweises, der durch ein Social-Media-Posting bekannt wurde und sich auf die kommenden Tage bezieht, hat sich die Bildungsdirektion dazu entschlossen, vom 4. bis 6. Februar einen IKT-geführten Unterricht anzuordnen.“ Alle Schulen haben einen eigens eingerichteten Krisenstab für Notfälle und arbeiten eng mit der Polizei zusammen. Zudem haben die Bildungsbehörden Krisenpläne oder Notfallmappen, erklärt Bildungsdirektor Alfred Lehner die Vorgehensweise.
Innerhalb der Jugendlichen hat sich das Posting am Wochenende wie ein Lauffeuer verbreitet. Der Vorfall in Oberwart reihte sich in eine Serie verschickter Drohungen ein, die Österreichs Polizei in den vergangenen Wochen beschäftigt hatte. Dabei wurden etwa mehrere Bahnhöfe in den Landeshauptstädten, Schulen, ein Salzburger Einkaufszentrum und das Wiener Straflandesgericht anvisiert. Gefunden wurde nie etwas. Einziger Unterschied: In Oberwart ging die Drohung nicht per E-Mail ein, sondern wurde auf Social Media verbreitet.
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