Die Probleme für den steirischen Leiterplattenhersteller AT&S halten an: In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2024/25 drehte sich das Konzernergebnis von 6,9 Millionen Euro plus in der Vorjahresperiode auf minus 95,3 Millionen Euro. Der Umsatz verharrte mit 1,2 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Dennoch gibt es auch Optimismus.
AT&S kämpft weiter mit einem schwachen Marktumfeld und Preisdruck. Das Kostenoptimierungs- und Effizienzprogramm sowie die Überprüfung der Investitionen würden „intensiviert“, teilte das börsennotierte Unternehmen am Dienstag mit.
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) ging in den ersten drei Quartalen im Jahresabstand um 13 Prozent auf 231,7 Millionen Euro zurück. Der Mitarbeiterstand sank von (weltweit) 13.922 auf 13.402. AT&S stellt neben Leiterplatten für Smartphones, Tablets, Spielekonsolen und Medizinprodukte auch sogenannte IC-Substrate her, die etwa in Notebooks verwendet werden und als Verbindungselemente zwischen Leiterplatte und Chip dienen.
Werk in Südkorea verkauft
„Der extreme Preisdruck ist in der Branche allgegenwärtig“, so AT&S-Finanzvorständin Petra Preining in einer Aussendung. Man sei „inzwischen darauf vorbereitet“ und passe die Maßnahmen „laufend an“. Vergangenen Herbst hat AT&S den Verkauf seiner koreanischen Tochter AT&S Korea inklusive Werk in Ansan für rund 405 Millionen Euro an die italienische Technologiefirma Somacis bekanntgegeben. Durch den Mittelzufluss aus dem Verkauf des Werks in Ansan habe man die „finanzielle Position gestärkt“, sagte die Finanzvorständin. „Dennoch prüfen wir intensiv, welche Investitionen wir in den nächsten Jahren tätigen werden.“
AT&S rechnet mittelfristig mit einem Erlösanstieg. „Für die kommenden zwei Jahre erwarten wir durch die Eröffnung unserer neuen Werke in Malaysia und Österreich ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von rund 20 Prozent“, so AT&S-Vorstandssprecher Peter Schneider. Am Stammsitz in Leoben läuft ja seit Längerem ein 500 Millionen Euro schweres Ausbaupaket..
Aufsichtsratschef Hannes Androsch gestorben
Der steirische Leiterplattenhersteller durchlebt turbulente Zeiten. Die Aktie des Unternehmens ist in den vergangenen zwölf Monaten um 40 Prozent eingebrochen. Eine anvisierte Kapitalerhöhung wurde im Mai 2024 abgesagt, die Umsatzprognose musste mehrfach nach unten korrigiert werden.
AT&S-Vorstandschef Andreas Gerstenmayer trat im September 2024 überraschend zurück, und AT&S-Miteigentümer und Aufsichtsratsvorsitzender Hannes Androsch verstarb im vergangenen Dezember im 87. Lebensjahr. Derzeit führt Peter Schneider interimistisch den Vorstand.
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