Neue Gesetze gefordert

Signa: Grüne werfen ÖVP „Blockadehaltung“ vor

Innenpolitik
04.02.2025 10:52

Die Grünen sehen nach der Verhängung der Untersuchungshaft gegen Signa-Gründer René Benko den Gesetzgeber am Zug. Durch die „Blockadehaltung der ÖVP“ sei bisher kein wesentlicher Beschluss durch die Politik gefällt worden, der darauf abzielt, dass sich eine „Signa-Luftschlösserproduktion“ nicht wiederholt, befand die Abgeordnete Nina Tomaselli am Dienstag.  

Tomaselli will vor allem gesetzlich gegen Bilanztricks und „Stiftungsversteckspiele“ vorgehen. Die grüne Politikerin wiederholte großteils ihre Vorwürfe gegenüber Benko, die sie bereits im U-Ausschuss erhoben hatte. Der Investor habe das Tarnen und Täuschen perfektioniert, seinem „Hütchenspiel“ sei es aber auch teilweise leichtgemacht worden.

„Großteil des Geschäftskonzepts war legal“
Die Causa dürfe nämlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Großteil des Geschäftskonzepts von Signa legal gewesen sei. Nun sei es die Pflicht der Politik, die Konsequenzen zu ziehen und das System so robust zu gestalten, dass ein möglicher nächster Fall keine Chance hat.

Ganzer Forderungskatalog
Konkret fordern die Grünen – nicht zum ersten Mal – empfindliche Strafen für das Nicht-Einreichen von Bilanzen von bis zu fünf Prozent des weltweiten Umsatzes sowie eine Konsolidierungspflicht für alle verbundenen Unternehmen anstatt Scheinkonstruktionen durch sogenannte kleine GmbHs. Ein entsprechender Entwurf zum Nachhaltigkeitsberichtsgesetz befinde sich derzeit in Begutachtung, ein Beschluss wäre bei der Nationalratssitzung am 26. März möglich.

Zusätzlich fordern die Grünen die verpflichtende Einleitung eines Amtslöschungsverfahrens bei mehrjähriger Nichtveröffentlichung des Jahres- oder Konzernabschlusses sowie keine Förderungen bei Missachtung der Offenlegungspflichten. Auch das Thema Stiftungen wollen die Grünen angehen. So sollten alle Begünstigten offengelegt werden. Weiters gefordert wird eine jährliche Veröffentlichung des Jahresabschlusses von Privatstiftungen im Firmenbuch sowie eine Offenlegungspflicht für Konzernabschlüsse der Stiftungsholding. Auch Vermögensabflüsse in Stiftungsparadiese sollen durch ein europäisches Vermögensregister erfasst werden.

Nicht zuletzt will Tomaselli strengere Steuervorschriften für Luxusimmobilien. Vorgeschlagen wird eine fünfjährige Bewährungszeit, ob eine Luxusresidenz – gemeint ist Benkos „Chalet N“ – tatsächlich als gewinnbringender Betrieb geführt wird.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt