Stahlrohr-Attacke

Mordverdächtiger verletzt Mithäftling im Gefängnis

Oberösterreich
04.02.2025 11:25

Wilde Szenen sollen sich in einem Haftraum der Justizanstalt Ried im Innkreis (Oberösterreich) abgespielt haben. Ein wegen Mordes an seinem Vater angeklagter 22-Jähriger soll mit einem Eisenrohr plötzlich auf einen Mitinsassen eingeprügelt haben. Das verletzte Opfer musste im Spital behandelt werden.

Der 22-Jährige sitzt in der Justizanstalt Ried im Innkreis, weil er in der Nacht zum 19. Jänner 2024 seinen Vater in Obernberg am Inn mit mehreren Messerstichen umgebracht haben soll. Bei einer ersten Hauptverhandlung am 14. November 2024 rechtfertigte er sich damit, dass er Angst um sein Leben gehabt habe. Sein Verteidiger Andreas Mauhart plädierte auf Notwehr. Ein Urteil steht noch aus, es dürfte noch weitere Verhandlungstage geben. 

Wie nun bekannt wurde, soll der junge Mann inzwischen aber in der Justizanstalt Ried erneut strafrechtlich auffällig geworden sein. „Wir ermitteln wegen absichtlicher schwerer Körperverletzung“, bestätigt Franz Joseph Zimmer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried der „Krone“.

Franz Joseph Zimmer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried (Bild: Pressefoto Scharinger/Daniel Scharinger/Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger)
Franz Joseph Zimmer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried

Was war passiert? Der 22-Jährige soll am 23. November in seiner Gefängniszelle plötzlich einen Mithäftling mit einem Stahlrohr attackiert haben. Offenbar prügelte er unvermittelt und ohne Vorankündigung mehrfach wild auf den 41-Jährigen ein, der wegen Eigentumsdelikten einsitzt. „Es gab für die Tat kein erkennbares Motiv“, betont Zimmer.

Das Opfer erlitt Prellungen am Hinterkopf, eine Rissquetschwunde am Schädel und Prellungen am linken Bein. Der Verletzte musste im Krankenhaus behandelt werden.

Der 22-Jährige bei der ersten Verhandlungsrunde im Mordprozess am 14. November (Bild: Pressefoto Scharinger/Daniel Scharinger/Pressefoto Scharinger © Daniel Scharinger)
Der 22-Jährige bei der ersten Verhandlungsrunde im Mordprozess am 14. November

Die Tatwaffe – ein rund 90 Zentimeter langes Stahlrohr mit drei Zentimetern Durchmesser – dürfte der 22-Jährige zuvor vom Bett des Mitinsassen abmontiert haben. „Unter dem Bett des jungen Mannes wurde außerdem eine Stichwaffe gefunden – eine rund acht Zentimeter lange Schraube mit einem selbst gebastelten Griff, die bei dem Vorfall aber nicht zum Einsatz gekommen ist.“

Die beiden Häftlinge sind inzwischen in getrennten Hafträumen untergebracht. Sollte der 22-Jährige wegen Mordes verurteilt werden, könnte der Vorfall in der Justizanstalt Auswirkungen auf die Strafhöhe haben.

Sein Linzer Anwalt Andreas Mauhart wertet den Vorfall im Rieder Gefängnis als nicht außergewöhnlich: „Ein Häfen ist kein Kindergarten. Wenn Leute mit krimineller Energie auf engstem Raum zusammengepfercht werden, kommt es logischweise zu Raufereien.“

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