Hilferuf der Industrie

Dauer-Rezession: Betriebe rechnen mit Stellenabbau

Kärnten
04.02.2025 16:00

Seit dreieinhalb Jahren gibt es keine Erholung mehr für die Kärntner Industrie. Die Rezession geht den Betrieben an die Substanz. In einer Umfrage rechnet mehr als die Hälfte damit, Jobs abbauen zu müssen.

„Die Lage der österreichischen Industrie ist ernst“, stellt Timo Springer, Präsident der Industriellenvereinigung (IV), klar und warnt: „Die Produktion schrumpft, und immer mehr Betriebe verlagern ihre Standorte ins Ausland. Dadurch verliert das Land industrielle Wertschöpfung und technisches Know-how.“ Diese Einschätzung teilen scheinbar auch viele Kärntner Industriebetriebe, die an einer IV-Umfrage teilgenommen haben.

57 Prozent rechnen mit weniger Mitarbeitern
22.000 Mitarbeiter sind bei den 61 teilnehmenden Unternehmen beschäftigt, wie viele von ihnen am Ende des Jahres ihren Job noch haben, steht derzeit in den Sternen. „Mehr als besorgniserregend ist, dass mittlerweile schon 57 Prozent der Unternehmen in Kärnten angeben, für die kommenden Monate von einem abnehmenden Beschäftigtenstand auszugehen“, so Springer. Kein einziger Betrieb möchte mehr Personal einstellen, 43 Prozent rechnen zumindest damit, den Mitarbeiterstand halten zu können.

Zitat Icon

Hohe Kosten für Personal und Energie, strenge Regulierung und Standortnachteile setzen den Unternehmen stark zu, insbesondere in energieintensiven Bereichen.

(Bild: Helge Bauer)

Timo Springer, IV-Präsident

Und die Betriebe haben nicht besonders viel Hoffnung, wenn es um die nächsten Monate geht – mehr als die Hälfte zweifelt an einer spürbaren Verbesserung der Lage. „Die Wirtschaft stagniert weiter. Das zeigt sich deutlich in der Beurteilung der Betriebe von Geschäftslage, Ertragssituation und Auftragsbestand“, erklärt IV-Geschäftsführerin Claudia Mischensky. „Das steht aber nicht im Widerspruch dazu, dass die Unternehmen sich weiterhin intensiv um die Mitarbeiter der Zukunft bemühen. Und das sind vor allem die Lehrlinge.“

Mit Blick auf eine neue Bundesregierung fordert Springer: „Sie muss Entscheidungen treffen, die Österreich stärken und die Basis für Wohlstand und Stabilität sichern. Die Industrie ist bereit, ihren Beitrag zu leisten. Doch es braucht eine handlungsfähige Politik.“

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt