Heizen mit Kühlung

Wie aus Fernkälte im Winter Fernwärme wird

Wien
04.02.2025 16:00

Die Fernkältezentrale am Hauptbahnhof gewinnt aus Energie, die durch Kühlung entsteht, Wärme für 800 Haushalte. Wir haben uns angesehen, wie das genau funktioniert.

Glücklich sind jene, die an den heißen Sommertagen in der Stadt jenseits der 30 Grad Celsius nicht in ihren Wohnungen schwitzen müssen – weil sie an das Fernkältenetz der Wien Energie angeschlossen sind. Derzeit sind es 200 Gebäude, pro Jahr wächst die Fernkälteleistung um 10 bis 15 Prozent.

Abwärme durch Kühlung
Obwohl die Fernkälte ihre Bedarfsspitzen in der heißen Jahreszeit hat, wird sie zur Kühlung ganzjährig gebraucht, jedoch nur zwischen 8 und 10 Prozent im Vergleich zum Sommer. Etwa für Rechenzentren oder Großküchen, wie in Hotels oder Klinken. Und diese Abwärme, die durch die Kühlung entsteht, wird wiederum für die Fernwärme verwendet.

Wie Kochtöpfe das Badewasser wärmen
Diese Umwandlung geschieht in der Fernkältezentrale am Hauptbahnhof, die sich direkt unter den Gleiskörpern befindet. „Vereinfacht gesagt, kann man sich das so vorstellen: Die Kochtöpfe in der Küche produzieren Wärme, die durch die Lüftungsanlage abgekühlt wird. Diese Abwärme landet bei uns, wird erhitzt, ins Fernwärmenetz eingespeist und heizt das Badewasser in der Wohnung nebenan“, erklärt der Fernkälte-Experte der Wien Energie, Burkhard Hölzl. Derzeit werden so 800 Haushalte in der unmittelbaren Umgebung mit Fernwärme versorgt.

Die Gebietsumformerstation bildet einen Teil der Fernkältezentrale. (Bild: Bartel Gerhard/Gerhard Bartel)
Die Gebietsumformerstation bildet einen Teil der Fernkältezentrale.

Effizient und klimafreundlich
Dieser Vorgang ist nicht nur effizient, weil die in die Kühlung investierte Energie doppelt genutzt wird, sondern trägt auch zur Dekarbonisierung der Fernwärme bei. Möglich macht die Doppelnutzung übrigens die sogenannte Gebietsumformerstation der Fernwärme direkt in der Fernkältezentrale. In dieser wird die Fernwärme vom Primärnetz – mit höheren Temperaturen und Druck – in das Sekundärnetz, das schließlich zum Endkunden führt, übergeben.

Das Netz der Fernkälte ist im Moment 30 Kilometer lang, jenes der Fernwärme 1300 Kilometer und versorgt 470.000 Haushalte und 8000 Betriebe.

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