Die Fälle von Rinder-TBC häufen sich, aktuell sind zehn Landwirtschaftsbetriebe gesperrt. Landwirtschaftssprecher fordern Expertentreffen und treffsichere Maßnahmen.
Im Zuge der aktuellen Häufung von Rinder-TBC im Bregenzerwald und im Montafon ist inzwischen eine zweite Person positiv auf den Tuberkuloseerreger getestet worden. Wie im ersten Fall, der Mitte Jänner publik wurde, sei auch der zweite Betroffene nicht erkrankt, wurde seitens des Landes betont. Ansteckungsgefahr für andere sei nicht gegeben. Tuberkulose kann mit der Einnahme von Antibiotika behandelt werden.
Aktuell sind zehn Landwirtschaftsbetriebe wegen Rindertuberkulose vorläufig gesperrt. Eine Anzahl, wie viele Tiere auf diesen Höfen mit dem TBC-Erreger infiziert sind, gab es nicht. Auf einem Groß-Bauernhof im Bregenzerwald hatte im Jänner der gesamte Bestand (107 Tiere) getötet werden müssen. Bei den dort vorgenommenen Untersuchungen fiel auch ein Test einer Person positiv aus.
„Problem endlich in den Griff kriegen“
Die Grünen forderten angesichts der aktuellen Situation die Einsetzung eines Landwirtschaftlichen Ausschusses mit Vertretern aus der Landwirtschaft, der Jagd, von Gesundheitsbehörden und der Politik. „Das Schweigen des zuständigen Landesrates Christian Gantner muss ein Ende haben. Wir wollen, dass alle Informationen auf den Tisch kommen und gemeinsam Lösungen erarbeitet werden, um aus dieser Situation möglichst unbeschadet herauszukommen“, forderte die Grüne Landwirtschaftssprecherin Christine Bösch-Vetter. Sie verwies zudem darauf, dass die Situation für Landwirte äußerst bedrückend sei und der Ruf der ausgezeichneten Lebensmittel auf dem Spiel stehe. „TBC ist eine ernstzunehmende Seuche, die für Landwirte existenzbedrohend ist. Wir müssen außerdem verhindern, dass Konsumenten verunsichert werden.“
Auch Fabienne Lackner, Landwirtschaftssprecherin der Neos, meldete sich zu Wort: „Die bekannt gewordenen weiteren Betriebe mit TBC-Ausbrüchen sprechen eine klare Sprache. Vorarlberg hat ein TBC-Problem und bekommt es offenbar nicht in den Griff.“ Nachdem zehn landwirtschaftliche Betriebe vorübergehend gesperrt wurden, brauche es ein konsequentes Vorgehen, um das Problem endlich in den Griff zu bekommen. Alle Fakten und Beteiligten müssen an einen Tisch – und zwar sofort! Es braucht eine offene und schonungslose Aufarbeitung und es müssen wohl auch ganz neue Maßnahmen diskutiert werden.“
Vorarlberg kämpft seit Jahren gegen TBC bei Wild und Nutzvieh. Als mögliche Infektionsquelle gilt der Aufenthalt auf Alpen, wo die Nutztiere in Kontakt mit Rotwild kommen können, das als Überträger von TBC gilt. Eine Übertragung der Erkrankung vom Rind auf den Menschen, früher weit verbreitet, ist heute selten.
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