Vor fünf Jahren ist die Coronavirus-Pandemie in Österreich angekommen. Am 25. Februar 2020 werden die ersten SARS-CoV-2-Fälle im Land bestätigt. Ein italienisches Pärchen aus Bergamo erhält in Innsbruck seine positiven Testergebnisse. Bis heute ist das Virus nicht verschwunden.
Vielen Menschen brennen sich die Bilder aus der Stadt in Norditalien ein, wo im März Särge mit Lastwagen in andere Städte gebracht werden, weil die Krematorien überlastet sind. Dies zeichnet den Beginn der verheerenden Ausmaße der Corona-Pandemie, die die Welt bis heute beschäftigt.
Corona-Virus jährt sich zum fünften Mal
Mit Lockdowns und anderen Maßnahmen wird im Jahr 2020 international versucht, die Ausbreitung des Virus zu verlangsamen. Die österreichische Bundesregierung verhängt ab 16. März erstmals „Ausgangsbeschränkungen“. Am 27. Dezember 2020 beginnen hierzulande und in weiteren EU-Staaten offiziell die Impfungen mit einem neuartigen mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer.
Schon im November 2019 muss es in China nach nachträglichen Analysen Fälle der zunächst mysteriösen Erkrankung gegeben haben, die später den Namen Covid-19 erhält. Erste offiziell bestätigte Infektionen werden Anfang Dezember in der Metropole Wuhan erfasst. Die restliche Welt erfährt von der „viralen Lungenkrankheit unbekannter Ursache“, als die chinesischen Behörden am 31. Dezember die Weltgesundheitsorganisation (WHO) informieren.
Als ausgehend vom Huanan Fischmarkt in Wuhan schon etliche Infizierte in China sterben, hat ein großer Teil der Menschheit noch kaum etwas von der neuen Lungenkrankheit mitbekommen. Am 10. Jänner 2020 wird das Genom des neuen Virus veröffentlicht, es handelt sich um ein SARS-Virus (Severe Acute Respiratory Syndrome). Schon drei Tage später wird über die Weltgesundheitsorganisation (WHO) der erste Test auf das neue Virus angeboten.
Pandemie-Ende nach mehr als drei Jahren
Am 30. Jänner ruft die WHO eine „gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite“ – also die Pandemie – aus, die erst am 5. Mai 2023 wieder für beendet erklärt wird. In Österreich ist eine Infektion mit SARS-CoV-2 ab dem 1. Juli 2023 keine meldepflichtige Krankheit mehr. Bis dahin werden hierzulande 6,08 Millionen Ansteckungen nachgewiesen und 22.500 Todesfälle mit dem Coronavirus in Verbindung gebracht.
Corona ist wie erwartet nicht wieder von der Erde verschwunden, auch gut fünf Jahre nach den ersten bestätigten SARS-CoV-2-Fällen in Österreich nicht. Am Höhepunkt der jüngsten Welle wurden im vergangenen Oktober innerhalb einer Woche bundesweit fast 1.000 Covid-Kranke hospitalisiert. Rund vier bis fünf Prozent davon landeten diese Saison auf Intensivstationen. Mit Influenza und RSV belasten sogar mehrere Wellen die Spitäler, betonte der Lungenfacharzt Arschang Valipour.
979 Spitalsaufnahmen aufgrund schwerer Atemwegserkrankungen mit der Diagnose Covid-19 gab es in der 41. Kalenderwoche des Vorjahres, davon 38 in Intensivpflege. Inklusive der Wochen davor und danach landeten im vergangenen Herbst und diesen Winter Tausende mit Corona im Krankenhaus.
Gefahr von schwerem Verlauf und Tod gesunken
„Das Gesundheitssystem ist nicht mehr akut belastet“, sagte der in der Wiener Klinik Floridsdorf tätige Mediziner. Solche Wellen hätten aber natürlich Auswirkungen. „Bei den Fallzahlen im Herbst war ein nicht unbeträchtlicher Teil der Betten belegt.“ Covid-19 habe sich in die bereits bekannten Atemwegserkrankungen eingereiht, „aber es ist ein Plus an Krankheitsbildern, das es nicht gab vor fünf Jahren“.
Wegen einer akuten Covid-19-Erkrankung landen weiterhin vor allem Ältere im Krankenhaus. Auch das Risiko mit Folgeinfektionen oder mit Folgeverschlechterungen etwaiger Grunderkrankungen im Spital zu landen, sei in den ersten 90 Tagen nach einer Infektion erhöht.
Was sich dagegen seit dem SARS-CoV-2-Ausbruch vor fünf Jahren „verändert hat, ist die Wahrscheinlichkeit einer schweren Infektion“, sagte Valipour. „Die überwiegende Mehrzahl der Infektionen führt nicht zu einem Spitalsaufenthalt.“ Hier spiele die Impfung eine Rolle, obwohl deren Schutz bei Älteren „nach drei bis vier Monaten rasch abnimmt“. Auch die Sterblichkeit ist deutlich gesunken und liegt bei jenen, die ins Spital müssen, bei ein bis drei Prozent, berichtete der Lungen- und Intensivmediziner.
Personen, die aufgrund ihres Alters oder von Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe haben, sollten sich nach wie vor impfen lassen und im Infektionsfall Medikamente gegen Covid-19 einnehmen, rät Valipour. „Ab 60 Jahren würde ich es unabhängig von Begleiterkrankungen empfehlen“, so der Mediziner abschließend.
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