Manche Menschen meistern schwere Lebenskrisen, ohne daran zu zerbrechen. Sie zeigen sich selbstbewusst und authentisch. Doch woraus schöpfen sie ihre Kraft und woher kommt ihr Selbstvertrauen? Lesen Sie hier, mit welchen Tipps Sie mühelos authentisches Selbstbewusstsein entwickeln.
Kommt meine Kollegin besser an als ich? Arbeitet sie schneller? Ist die Wohnung meines Bekannten schöner als meine? Und hat meine Schwester die besseren Gene? Solche Fragen haben sich viele schon gestellt. Jeder vergleicht sich mal im Leben. Doch Vergleiche bringen uns allerdings selten voran. Sie schaden uns vielmehr: Diese destruktiven Gedanken sind eine Einbahnstraße und führen zur chronischen Frustration. Schon der dänische Philosoph Søren Kierkegaard wusste: „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.“
Was dagegen hilft? Selbstbewusstsein lernen!
Die Fähigkeit, sich „seiner selbst bewusst“ zu sein, also seine Stärken und Schwächen zu erkennen, anzunehmen und zu verstehen, nennt man Selbstbewusstsein. Das hat viel mit dem eignen Selbstbild und Selbstwert zu tun. Ein selbstbewusster Mensch lebt authentisch, ohne sich ständig Gedanken über die Meinung anderer zu machen. Er weiß, wer er ist, und lebt im Einklang mit sich selbst. Ohne sich zu überheben. Und dies hat er nur einer einzigen Sache zu verdanken: den festen Glauben an das eigene Selbst.
Wir suchen Liebe und Anerkennung oft im Außen
„In unserer Gesellschaft bedeutet der Begriff, Selbstwert’ eigentlich, Fremdwert’. Denn schon ab dem Kindesalter wird man bewertet: Pädagogen beurteilen schon die Kleinsten, ob sie brav oder unartig waren. Wir strengen uns bis ins Erwachsenenalter immer mehr an, damit wir im Außen gut beurteilt werden, sodass wir uns geliebt und angenommen fühlen“, erklärt Psychotherapeutin Mag. Doris Zöser aus Mödling. „Wenn wir erkennen, dass jeder Mensch unterschiedlich ist und gleichzeitig die Grundbedürfnisse wie Liebe und Zugehörigkeit sucht, dann sehen wir, dass Menschen, trotz grundlegender Unterschiede, etwas gemeinsam haben. Das kann dabei unterstützen, umzudenken und damit zu beginnen, unseren Wert selbst zu bestimmen und wie man sein Leben ausrichten möchte.Das bedeutet vor allem auch, zu erkennen, was guttut und welche Grenzen man bewahren will. Wir geben uns damit selbst unseren Wert, statt ihn von einer fremden Bewertung abhängig zu machen: Das ist wahres Selbstbewusstsein.“
Diese positiven Emotionen können Sie dann über andere Situationen darüberlegen. Wenn Sie sich einmal überwältigt fühlen oder Sie Nervosität oder Angst überkommt, versuchen Sie, etwas davon auf die aktuelle Situation zu übertragen.
Machen Sie sich klar, warum Ihnen Ihr Selbstbewusstsein wichtig ist. Sie sollten so genau wie möglich sagen können, warum Sie selbstbewusst sein möchten.Was würden Sie in Ihrem Leben ändern, wenn Sie selbstbewusster wären?
Was sind Ihre eigenen Stärken? Diese zu kennen und sich auf sie zu verlassen, gibt ein Gefühl innerer Ruhe. Enge Freunde und Kollegen können Ihnen helfen, Ihre Stärken zu identifizieren.
Manche Menschen verfügen über eine mühelose Selbstsicherheit, die völlig egobefreit und unbefangen ist. Sie verstehen es, andere durch ihr Schaffen, ihrer respektvollen Umgangsweise, von ihrem Charme und ihrem Auftreten zu überzeugen. Solche werden oft als interessant und anziehend empfunden. Diese Fähigkeit scheint einigen in die Wiege gelegt worden zu sein. Dabei kann sie jeder lernen! Es ist vielmehr ein Prozess des Wachsens, des Erkennens und des Annehmens. Und der Weg dorthin muss nicht schwer sein. Wie man in alltäglichen Situationen selbstbewusst agiert, erklärt Viv Groskop, die Autorin von Happy High Status. In ihrem Buch gibt sie wertvolle Tipps, die leicht und locker im Alltag umzusetzen sind.
Viv Groskop nennt es einen „Happy High Status“ – einen Zustand, in dem wir uns selbst als wichtig und wertvoll anerkennen, ohne uns über andere zu stellen. Der Ausdruck „Happy High Status“ ist deshalb gewählt, weil er unbekannt ist. Er erlaubt auf unkomplizierte und lockere Weise von Selbstbewusstsein oder Charisma zu sprechen, ohne einen negativen Beiklang, mit dem diese Begriffe beladen sein können.Denn das Wort „Selbstbewusstsein“ kann einschüchternd sein und wird häufig als Synonym für Anspruchsdenken verstanden.
Dabei geht es nicht darum, sich als jemand Besseren zu sehen, sondern viel mehr um Achtsamkeit und Respekt sich selbst gegenüber. Dieser innere Status sei entscheidend, um Selbstbewusstsein zu entwickeln. Ein Mindset, das bereits in jedem von uns schlummert. Der Happy High Status ist eine Eigenschaft, die man sofort erkennt, die andere mitnimmt und die sich aus tiefster Ruhe und einem unverkennbaren Selbstvertrauen speist. Wer wirklich selbstsicher ist, legt den Fokus übrigens nicht nur auf sich, sondern auch darauf, dass andere sich groß fühlen. Selbstsichere Menschen geben einem das Gefühl: Alles ist möglich und machbar.
Der gesündeste Vergleich, der auch glücklich macht: Sich selbst als Maßstab für Wachstum und Weiterentwicklung zu nehmen. Wo waren Sie mutig, wo haben Sie die Komfortzone verlassen? Seien Sie stolz auf die kleinen und großen Hürden, die Sie im Leben schon gemeistert haben.
Unsicherheit, die aus destruktivem „Aufwärts-Vergleich“ entsteht, ruft Neid hervor. Dieser geht auf Kosten des eigenen Selbstwerts.Beim „abwärts gerichteten Vergleich“ misst man sich jedoch mit Menschen, die die gleichen Voraussetzungen haben, jedoch weniger erfolgreich sind. Das bedeutet: Wenn Sie beispielsweise im Job unzufrieden sind, vergleichen Sie sich mit jemandem, der gerade gekündigt wurde.
Wir wählen (teils unbewusst) Vorbilder aus, die Orientierung geben und von denen wir lernen können.Sie dienen als Triebfedern des eigenen Handelns und lassen die eigenen Werte und Ziele besser definieren.
Selbstoptimierung ist nicht das Ziel
Der Gedanke, dass sich all Ihre Probleme in Luft auflösen würden, wenn nur genug Selbstbewusstsein vorhanden wäre, ist allerdings eine Illusion. Denn gerade unsere Unvollkommenheit macht uns so einzigartig. Seinen persönlichen Happy High Status zu finden, bedeutet vielmehr, die jeweilige Situation an die eigenen Bedürfnisse und Stärken anzupassen. Sich selbst treu zu bleiben, auch wenn es mal schlecht läuft. Denn: Wir müssen nicht perfekt sein, um wertvoll zu sein.
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