„Emilia Pérez“ gehört mit 13 Nominierungen zu den Favoriten 97. Oscar-Gala. Besonders große Hoffnungen konnte sich bisher die spanische Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón machen – doch diese sind mittlerweile wegen ausgegrabener problematischer Tweets gehörig ins Wanken geraten. Netflix lud Gascón bereits von der Werbetour aus.
Sie selbst entschuldigte sich zwar, wies rassistisches und islamfeindliches Fehlverhalten aber von sich.
Gascón verkörpert in dem Narco-Musical „Emilia Pérez“ einen mexikanischen Drogenboss, der als Trans-Frau ein neues Leben beginnen will. Ihre Leistung brachte ihr als erste Trans-Frau eine Nominierung für einen Oscar ein. In den Medien wurde sie bereits als Beispiel für Diversität und gegen Diskriminierung gefeiert. Doch mit dem Auftauchen alter rassistischer und islamfeindlicher Tweets änderte sich das prompt.
Gascón sieht sich missinterpretiert
2016 bezeichnete sie beispielsweise den Islam auf ihren sozialen Medien aufgrund seiner Unterdrückung von Frauen als „Infektions-Brutstätte für die Menschheit“, die „dringend geheilt“ werden müsse. Den von Polizisten getöteten Afroamerikaner George Floyd, dessen Ermordung die Black-Lives-Matter-Bewegung auslöste, nannte sie einen „Junkie“ und „Gauner“.
„Ich bin nur für das verantwortlich, was ich sage. Nicht für das, was andere aus meinen Worten interpretieren“, erklärte Sofía Gascón am Dienstag in einem Interview mit der Tageszeitung El País.
Zwar wurden in den Medien viele ihrer Tweets tatsächlich aus dem Zusammenhang gerissen. Doch die Polemik ist da und in Hollywood spielen politische Korrektheit und Sensibilität gegenüber Minderheiten eine besonders wichtige Rolle, was das Abstimmungsverhalten der Academy-Mitglieder durchaus beeinflussen könnte.
Von Netflix-Werbetour ausgeschlossen
Die polemischen Tweets der spanischen Hauptdarstellerin könnten sogar generell die Oscar-Chancen für den gesamten Film ins Wanken bringen. Der Streaming-Dienst Netflix, der „Emilia Pérez“ produzierte, reagierte bereits und schloss Sofía Gascón von der aktuellen Werbetour in den USA aus, die jetzt nur noch mit den beiden anderen Darstellerinnen Selena Gomez und Zoe Saldaña stattfindet.
Die Spanierin will aber trotz der Polemik nicht auf ihre Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin verzichten. Auf ihren Social-Media-Kanälen entschuldigte sie sich zwar bei allen, die sich durch ihre Ausdrucksweise und Kommentare möglicherweise beleidigt oder verletzt gefühlt haben. „Als Angehörige einer marginalisierten Gemeinschaft kenne ich dieses Leiden nur zu gut“, schrieb die spanische Schauspielerin in einer offiziellen Erklärung.
Doch wies sie ein rassistisches und islamfeindliches Fehlverhalten von sich. „Mein ganzes Leben lang habe ich für eine bessere Welt gekämpft. Ich glaube, dass das Licht immer über die Dunkelheit triumphieren wird.“
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