Europas größte Fluglinie, der irische Billigflieger Ryanair, peilt heuer erstmals über 200 Millionen Passagiere an. Rund sieben Millionen sollen aus Österreich kommen. Die Anzahl der Strecken hat man hierzulande im Sommerflugplan um fünf auf 92 aufgestockt. Weil der Airport Wien-Schwechat laut Chef Michael O‘Leary zu teuer sei, liegt der Fokus auf den Regionalflughäfen.
Die Reiselust ist weltweit ungebrochen. Gleichzeitig nimmt das Thema „auf´s Geld schauen“ bei den Menschen eine größere Rolle als früher ein. Eine perfekte Kombination für Ryanair-Boss Michael O‘Leary, das Wachstum seiner Billigairline voranzutreiben. Für heuer erwartet man erstmals über 200 Millionen Passagiere, vor der Corona-Krise waren es „nur“ 148 Millionen. Damit ist man nicht nur klar die Nummer eins in Europa vor der Lufthansa-Gruppe mit AUA, Swiss & Co., sondern auch klar der Wachstumssieger.
Billigflieger legte kräftig zu
Auch in Österreich legt der Billigflieger jedes Jahr kräftig zu. Seit dem Jahr 2019 betrug das Gästeplus stolze 160 Prozent. Bei der AUA seien es nur ein Prozent gewesen, heißt es. Insgesamt will Ryanair heuer erstmals über sieben Millionen Gäste auf den Flughäfen Wien, Linz, Salzburg und Klagenfurt begrüßen. Den Großteil davon mit 6,7 Millionen in der Bundeshauptstadt. „Insgesamt bedeutet dies für die drei Regionalflughäfen heuer 130.000 zusätzliche Sitzplätze“, fügt Andreas Gruber, Country-Manager von Ryanair in Österreich hinzu.
Für den Sommerflugplan wurden auch die Strecken wieder um fünf auf 92 aufgestockt. Drei neue Ziele sind ab Linz (Bari, London, Alicante) und jeweils eine neue Strecke ab Salzburg (Alicante) bzw. Wien (Salerno) im Programm.
Kritik an hohen Gebühren in Wien
Das Wachstum in Wien könnte viel größer ausfallen, wenn die Kosten nicht so hoch wären. Heuer habe der Flughafen Wien erneut die Gebühren um fünf Prozent erhöht, kritisiert O‘Leary. Im internationalen Vergleich seien hierzulande die Luftverkehrsgebühren nach Deutschland die zweithöchsten in der EU. Als erste Konsequenz habe man daher die in Wien stationierte Ryanair-Flotte um einen Flieger auf 18 Maschinen reduziert.
Gleichzeitig wird das Angebot an den günstigeren Regional-Airports ausgebaut. Die geringeren Gebühren dürften einer der Hauptgründe sein, warum Ryanair heuer erstmals im Sommer auch ab Linz fliegt.
Ticketgebühr bremst Wachstum von Ryanair in Österreich
Scharf schießt O‘Leary auch gegen die Ticketabgabe in Österreich von zwölf Euro pro Passagier. Solle die künftige Regierung die Steuer nicht abschaffen, werde man hierzulande nur „sehr wenig“ wachsen. Gleichzeitig verspricht der Airline-Boss ein Plus in Österreich von 50 Prozent bis ins Jahr 2030, wenn die Luftverkehrsabgabe gestrichen wird. Länder wie Schweden, Ungarn und teilweise auch Italien sind schon zurückgerudert und haben die Steuer wieder eliminiert.
Ticketpreise stabil bis leicht steigend
Was generell die Entwicklung der Ticketpreise betrifft, dürfen sich die Konsumenten auf stabile bis leicht steigende Preise einstellen. Im letzten Jahr sanken die Preise überraschend um acht Prozent, heißt es.
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