„Einschnitte“

Trotz Wirtschaftskrise: AMS-Budget schrumpft

Oberösterreich
05.02.2025 13:45

Im Zuge der Insolvenz bei Motorradhersteller KTM mussten 520 Mitarbeiter gehen, Wäschehersteller Palmers hat Kündigungen beim Frühwarnsystem des AMS angemeldet, 140 Beschäftigte verlieren durch die Schließung des Panasonic-Werks in Enns mit Jahresende ihren Job – die Welle der Hiobsbotschaften rollt durch die heimische Wirtschaft. Fatal: Zugleich muss das Arbeitsmarktservice den Gürtel enger schnallen.

Eine Arbeitslosenquote von 6,8 Prozent, 49.268 Personen ohne Job, dazu noch 10.350 Menschen in Schulungen – all diese Zahlen präsentierte das Arbeitsmarktservice Oberösterreich am Montag. Zwei Tage später stellte das AMS sein Arbeitsprogramm für 2025 vor. Der Fokus liegt hier ganz klar auf der Verhinderung von Jugendarbeitslosigkeit und der Stabilisierung von Langzeitbeschäftigungslosigkeit.

2,1 Prozent unter dem Österreich-Schnitt
„Unser Ziel ist es, arbeitslosen Menschen bereits am ersten Tag ihrer Arbeitslosigkeit Perspektiven zu bieten“, betont Iris Schmidt, Geschäftsführerin des AMS Oberösterreich, die die schlechte Entwicklung auch an Zahlen festmachen kann. Die Beschäftigung in Oberösterreich sank, die Zahl der offenen Stellen ist ebenfalls rückläufig, zugleich steigt die Arbeitslosigkeit, auch wenn Oberösterreich im Vorjahr mit einer Arbeitslosenquote von 4,9 Prozent noch deutlich unter dem Österreich-Schnitt von 7,0 Prozent lag.

Iris Schmidt, Geschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Oberösterreich. (Bild: Wenzel Markus)
Iris Schmidt, Geschäftsführerin des Arbeitsmarktservice Oberösterreich.

Mit einem Übergangsbudget von 157,4 Millionen Euro startet das Arbeitsmarktservice Oberösterreich ins Jahr. Gegenüber dem Jahr 2024 ist das ein Rückgang von 3,5 Millionen Euro. „Rechnet man die Teuerungsrate und die gestiegenen Arbeitslosenzahlen mit ein, sind diese Einschnitte schmerzhaft“, meint Schmidt. Von einer künftigen Regierung werde es neue Zielvorgaben geben, rechnet sie: „Wir erwarten aber, dass diese entsprechend finanziell dotiert werden.“

„Staatliches Handeln notwendiger denn je“
Kein Verständnis für Kürzungen der Bundesregierung bei der Arbeitsmarktpolitik äußert Daniel Mühlböck vom ÖGB Oberösterreich als Mitglied des AMS-Landesdirektoriums: „Staatliches Handeln ist jetzt notwendiger denn je.“ „Fehlendes Wirtschaftswachstum führt auch immer zu rückläufigen Einnahmen für den Staatshaushalt und damit zu steigendem Druck. Für das AMS bedeutet das, in puncto Effizienz, Innovation und Flexibilität einen weiteren Verbesserungsschritt zu setzen“, so Thomas Buchegger von der Industriellenvereinigung Oberösterreich.

Unverändert ist das Ziel, dass bei der Vermittlung verstärkt der Fokus auf Kompetenzen gelegt werden soll. „Wir dekonstruieren quasi die Arbeitsplätze und analysieren die dafür nötigen Fertigkeiten und Fähigkeiten. Damit ermöglichen wir eine passgenaue Vermittlung und erheben den Bedarf an nötigen Qualifizierungen“, so Markus Litzlbauer, stellvertretender Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice Oberösterreich. Interessant: Waren zuvor die Branchen Kunststoff und Abfallaufbereitung als Testbereiche dafür definiert worden, weitete man das auf alle Branchen aus.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare
Eingeloggt als 
Nicht der richtige User? Logout

Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele
Vorteilswelt