Bewerbung bei Neos

45 Wiener wollen „über Nacht“ Gemeinderat werden

Wien
06.02.2025 06:00

Auch für die heurige Wien-Wahl halten die NEOS eine „öffentliche Vorwahl“ für Gemeinderat und Bezirksvertretungen ab – und sind selbst vom Andrang überrascht: 45 Menschen in der Stadt träumen von der Karriere als Instant-Politiker. Und zumindest ein Beispiel zeigt, dass es sie geben kann.

Von Politikverdrossenheit keine Spur: 45 Wienerinnen und Wiener haben sich in den letzten Tagen bei den NEOS für die „öffentliche Vorwahl“ gemeldet, um per Kaltstart Gemeinderat zu werden. Dazu kommen noch 15 Solidaritätskandidaturen von Menschen, die sich für einen bestimmten anderen Kandidaten ins Zeug legen wollen.

NEOS pflegen ihre Transparenz-Traditionen
Die NEOS halten die teils als „Politik-Lotterie“ belächelte freie Kandidatenwahl schon seit Jahren als Parteitradition im Sinn ihres Transparenz-Anspruchs hoch. Von Chef Christoph Wiederkehr abwärts müssen alle den Vorwahlprozess durchlaufen, bei dem es quasi ein „Publikumsvoting“ und eine „Expertenjury“ gibt: Bis 21. Februar kann man auf der Vorwahl-Plattform online für Kandidaten stimmen, am selben Tag gibt auch das NEOS-Landesteam seine Punkte ab. Bei der Landesmitgliederversammlung tags darauf wird die Listenreihung endgültig festgelegt.

2020 wurde Dolores Bakos durch das Vorwahlsystem „über Nacht“ zur Politikerin. (Bild: Stadt Wien / Christian Jobst)
2020 wurde Dolores Bakos durch das Vorwahlsystem „über Nacht“ zur Politikerin.

Die NEOS-Belegschaft im Gemeinderat zeigt zwar, dass es für die Karriere dort nicht schadet, in der Partei verankert zu sein. Dass die öffentliche Vorwahl aber mehr als nur ein Marketing-Gag ist, beweist zumindest Dolores Bakos, die sich zwar kurzfristig bei den Jung-NEOS engagierte, letztlich aber ohne Hilfe des Parteiapparats im Jahr 2020 überzeugen konnte und seither im Gemeinderat sitzt – ebenso wie 14 weitere NEOS-Neulinge in den Bezirksvertretungen.

Bewerberfeld quer durch den Gemüsegarten
Die 45 Bewerber von heuer eint kaum etwas außer die Lust auf eine politische Karriere: Vom erfolgreichen Unternehmer über Wissenschaftlerinnen bis zu Experten für Migration ist an Berufen alles dabei, von der 26-Jährigen bis zum 72-Jährigen, von alteingesessenen Wienern bis zu Menschen mit Wurzeln von Ungarn über den Balkanraum bis nach China, von Studenten bis zu Pensionistinnen. „Diese Diversität bereichert unseren Vorwahlprozess und spiegelt die gesellschaftliche Vielfalt wider“, zeigen sich die NEOS stolz über das Interesse quer durch alle Gesellschafts- und Altersgruppen.

NEOS-Wien-Landesgeschäftsführer Philipp Kern sieht seine Partei damit hauptverantwortlich dafür, dass „frische Ideen und Reformen sowie neue Gesichter in die Politik kommen“. Die Zahl der Bewerber in diesem Jahr überrascht aber auch die NEOS selbst: Durch das Vorziehen der Wien-Wahl blieben für die Anmeldung heuer nur zwölf Tage, zum Unterschied von 45 Tagen vor vier Jahren. Trotzdem ist die Zahl der Bewerber fast gleich wie damals. Als Bezirksrat kann man sich noch bis 7. Februar bewerben.

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