Ein Bub (11) starb am Dienstag im Skigebiet Wagrain in Salzburg, nachdem er auf einer schwarzen Piste die Kontrolle über seine Skier verloren und das Sicherungsnetz durchbrochen hatte sowie gegen eine Hütte geprallt war. Die Wagrainer Bergbahnen wollen nun die Sicherheitsmaßnahmen evaluieren.
Das, was am Dienstag auf der schwarzen Piste mit der Nummer 15 im Wagrainer Skigebiet passiert ist, hat tiefe Spuren hinterlassen. „Wir sind zutiefst betroffen und können es nicht in Worte fassen. Unsere Gedanken und unser tiefstes Mitgefühl sind bei der Familie“, sagt Simon Guggi, Sprecher der Bergbahnen. Es sei eine schwierige Situation für alle – ganz besonders für die Hinterbliebenen. Die Familie aus Niederösterreich urlaubte in Wagrain – zurzeit sind noch Semesterferien in den östlichen Bundesländern.
Bereits in den Vormittagsstunden passierte das Unglück auf der „Giftabfahrt“. Der Bub war mit seinem Vater beim Skifahren, als er die selbst für geübte Sportler schwierige Strecke mit einem Gefälle von 65 Prozent hinunterfuhr. Dabei verlor er die Kontrolle, durchbrach ein Absperrnetz und prallte gegen eine Hütte.
Pistenretter schafften es noch vor Ort, den Buben zu reanimieren. Rasch brachte ein Rettungshelikopter das schwer verletzte Kind ins Uniklinikum Salzburg. Dort erlag der Elfjährige allerdings seinen Verletzungen. Das Kriseninterventionsteam vom Roten Kreuz kümmerte sich um Augenzeugen, Angehörige und weitere Betroffene.
Wir nehmen jeden Unfall zum Anlass, die Abläufe, Absicherungen und Weiteres zu evaluieren und zu optimieren. Auch in diesem Fall werden wir das machen.
Simon Guggi, Sprecher der Bergbahnen Wagrain
Bild: Bergrettung Altenmarkt
Nun, einen Tag danach, stellen sich Fragen zur Sicherheit. Fakt ist: Bereits am Beginn der Piste mit dem Namen „Giftabfahrt“ weist eine Tafel auf die Gefährlichkeit hin. „Es hat an dieser Stelle bisher keine Unfälle gegeben“, betont Guggi und verweist auf Sicherheitsmaßnahmen wie das Stecknetz, Hinweistafel und Slow-Down-Schild. Die Bergbahnen kündigen eine Evaluierung an.
Tipps zum sicheren Skifahren
Doch wie fahre ich sicher Ski, was für Verhaltensregeln und Empfehlungen gelten, um Unfälle zu vermeiden? Dazu lieferte das Kuratorium für alpine Sicherheit auf „Krone“-Nachfrage Tipps für das sichere Skifahren.
Dabei betont Tomas Woldrich vom Kuratorium: „Je schwieriger bzw. steiler die Pistenverhältnisse, umso mehr spielen das Fahrkönnen, die Fitness und das Skimaterial eine wichtige Rolle.“
Und für alle Eltern, die mit ihren Kindern auf den Pisten unterwegs sind, rät Woldrich: „Elternteile sollten Sorge tragen, dass die gewählte Piste dem Fahrkönnen des Kindes und des eigenen entspricht. Zweitens empfiehlt es sich, in dieser Situation dem Kind in knappem Abstand vorauszufahren, um bei einem Sturz entsprechend reagieren zu können.“
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