Dass man sich auf den sozialen Netzwerken im Internet unter Kontrolle haben und nicht unüberlegt einfach drauflosposten sollte, weiß nun auch ein 24-jähriger Wahl-Tiroler. Für einen Hass-Kommentar gegen eine Transperson saß er jetzt wegen Verhetzung vor Gericht.
„Ich habe einfach nicht nachgedacht, war frustriert und übermüdet. Außerdem hatte ich am Abend zuvor einen Streit mit meiner Ex“, versuchte der seit 14 Jahren in Tirol lebende Russe (24) seinen Hass im Internet gegen Transpersonen zu rechtfertigen. „Du gehörst abgeschlachtet“, schrieb er im Juli des Vorjahres unter dem Eintrag eines männlichen Instagram-Nutzers, der auf den Fotos im Netz immer wieder geschminkt und in Frauenkleidern zu sehen ist.
Zu Straftat aufgerufen
Trotz seiner vollen Verantwortungsübernahme für sein Tun redete ihm die Richterin vor dem Innsbrucker Landesgericht mehrfach ins Gewissen. „Das, was Sie geschrieben haben, war ja mehr als eindeutig“, betonte sie. Der Post ließe nicht wirklich Interpretationsspielraum und rufe zudem zu einer Straftat auf.
Es tut mir wahnsinnig leid, was ich gemacht habe.
Der Angeklagte vor Gericht
Ohne Verurteilung davon gekommen
„Es war eine riesige Dummheit“, gestand der Angeklagte, der in der Folge auch seine Arbeitsstelle verloren hat. Dank seiner Reue kam der 24-Jährige aber mit einer Diversion davon. Er muss ein Jahr lang beim Programm „Dialog statt Hass“ von „Neustart“ teilnehmen.
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