Opfer hatte „Filmriss“

NÖ: Nach Saufgelage junge Frau missbraucht

Das Opfer war zum Tatzeitpunkt zu keinen Handlungen mehr fähig. (Symbolbild)

(Bild: Alexander Heinl)

Zwei Männer (22 und 23 Jahre alt) fassten am Landesgericht St. Pölten wegen sexuellen Missbrauchs bedingte Haftstrafen aus. Die Urteile sind rechtskräftig. 

Eine Sauferei unter Freunden endete nun für zwei junge Männer auf der Anklagebank am Landesgericht St. Pölten. Denn nach einem durchzechten Nachmittag müssen sich die beiden (22 und 23 Jahre alt) wegen sexuellen Missbrauchs verantworten. Sie hatten sich Ende September des Vorjahres gemeinsam mit einer Freundin – die drei kannten sich von einem Therapieaufenthalt in Mauer – gegen 14.30 Uhr in der Wohnung des 22-Jährigen getroffen.

Angeklagter bekannte sich nicht schuldig
Es floss reichlich Alkohol, danach sei es zu sexuellen Handlungen gekommen. Doch nach 17 Fläschchen Jägermeister und mehr als einem Karton Underberg klaffen nicht nur beim älteren der beiden Angeklagten Erinnerungslücken. Der 23-Jährige bekannte sich nicht schuldig.

Auch das Opfer selbst kann sich an nichts erinnern. „Sie hatte einen kompletten Filmriss. Ich hab ihr dann am Telefon alles gestanden“, erzählt der 22-Jährige beim Prozess und legt erneut wie bereits bei der Polizei, ein reumütiges Geständnis ab.

Urteile sind rechtskräftig
„Jeder hat die Situation unter Alkohol- und Medikamenteneinfluss anders erlebt“, erklärt einer der Verteidiger. Was wirklich vorgefallen ist, galt es vor Gericht zu klären. Fakt ist, das Opfer war zum Tatzeitpunkt zu keinerlei Handlungen mehr fähig. Die beiden jungen Männer wurden rechtskräftig zu 20 und 15 Monaten bedingter Haft samt Weisung zur psychiatrischen Behandlung verurteilt. Das Opfer erhält 600 Euro Privatbeteiligtenzuspruch.