Mit 2,6 Millionen Euro ist der Verein in den Miesen. Das Land hat ihn mit Anfang des Jahres nun integriert, 65 Kinder werden betreut. Gehälter und Löhne konnten pünktlich bezahlt werden.
Mit Jahresbeginn hat die Kinder und Jugend GmbH des Landes das „Jugendland“ übernommen. 1987 mit einem revolutionären Konzept gestartet, ist der Verein zur Betreuung von Kindern und Jugendlichen im Vorjahr in die Pleite gerutscht: Das Land als Vertragspartner hatte begonnen, genauer hinzusehen, was mit den Fördermitteln passiert . . .
Die ressortzuständige Sozial-LR Eva Pawlata sprach von 2,6 Millionen Euro an Verbindlichkeiten des Vereins, 600.000 € an Fördergeldern seien zurückgefordert worden. Das Wichtigste aber: Die Betreuung der 65 Kinder und Jugendlichen aus schwierigen familiären Verhältnissen ist weiterhin gewährleistet. „Fünf Wohngruppen sind weiterhin am Standort Arzl situiert, drei im Stadtgebiet. Von ehemals 72 Bediensteten sind 55 in die neue Struktur übernommen worden, fehlendes Personal wurde großteils ersetzt. Man kann also sagen, die Kinder haben keinen großen Bruch erfahren.“
Die Ausgaben für Kinder- und Jugendhilfe stiegen um 30 Mio. € auf nunmehr 91 Millionen Euro. Immer mehr brauchen Hilfe.
Neos-LA Birgit Obermüller
„Umgang macht einigermaßen ratlos“
Dennoch habe es Verunsicherung gegeben, sagte Fritz-LA Markus Sint. „Der Umgang mit dem Verein macht einigermaßen ratlos: Wenn es eine widmungswidrige Verwendung von Leistungsgeldern gegeben hat, wieso erfolgte keine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft?“
Diese gab es tatsächlich nicht, weil nichts strafrechtlich Relevantes erkannt wurde. Das Geld sei zwar den Kindern zugutegekommen, aber auch unnachvollziehbar in andere Aufgaben geflossen. „Die Bilanzen waren rudimentär und teilweise sogar falsch. Wir haben versucht, widmungswidrig verwendete Gelder gegenzurechnen mit der Indexierung, und wir haben versucht, viele Kompromisse zu schließen. Dass Kinder verunsichert werden, war von mir nicht gewünscht“, betonte LR Pawlata. „Stabiles Umfeld heißt aber auch wirtschaftlich stabil, sonst kann von heute auf morgen alles vorbei sein.“
Durch die Eingliederung ist die Kinder- und Jugend GmbH von 150 auf 220 Mitarbeiter angewachsen. Die Zeiten der Unsicherheit für das großteils übernommene „Jugendland“-Personal seien vorbei. Löhne und Gehälter seien pünktlich bezahlt worden. Philipp Neuner
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.