Vonns neunte WM:

Die Kette der Mutter ist Lindseys Talisman

Lindsey Vonn startet heute in ihre neunte WM.

(Bild: AP/ASSOCIATED PRESS)

Gedanken an ihre verstorbene Mama begleiten Lindsey Vonn beim heutigen Super-G in Saalbach in das WM-Ziel, wo sie ihr 9. Edelmetall feiern möchte.

Die „Krone“ berichtet aus Saalbach ...

Fünf Jahre und elf Monate, genau 2188 Tage ist es her, als Lindsey Vonn in Åre Bronze in der WM-Abfahrt holte – und noch am selben Abend mit einer großen Party ihre Ausnahmekarriere beendete. Heute kehrt die 40-Jährige 20 Jahre nach ihrem Debüt in Santa Catarina zurück auf die WM-Bühne, bestreitet ihren 27. Einsatz bei einer Weltmeisterschaft – und macht bei ihren neunten (!) Titelkämpfen Jagd auf ihr neuntes Edelmetall. „Ich bin schnell. Ich werde alles geben, um eine Medaille zu holen. Das ist das Einzige, was hier bei der WM zählt“, meint Vonn.

Vonn macht Jagd auf ihre neunte WM-Medaille.

(Bild: GEPA/GEPA pictures)

„Habe schon gewonnen“
Druck erlegt sich die zweifache Weltmeisterin, die seit dieser Saison dank eines künstlichen Kniegelenks zurück im Weltcup ist, keinen auf: „Ich muss nichts beweisen, meine Perspektive ist eine andere als früher. Ich habe keinen Druck oder Erwartungen. Ich mache das, weil ich gerne Ski fahre, deshalb bin ich hier. Und ich habe schon gewonnen – allein dadurch, dass ich hier in Saalbach sein darf.“

Dream-Team geplatzt
Bei der letzten WM ihrer Karriere wird Vonn drei Rennen bestreiten – Super-G, Abfahrt und die Team-Kombi. Wiewohl sie Letzteres nicht mit der Wunschpartnerin Mikaela Shiffrin tun wird: Die 27-jährige Rekordsiegerin im Weltcup ließ das „Dream-Team“ gestern platzen, will sich rein auf Riesentorlauf und Slalom konzentrieren: „Ich muss meine Energie zusammenhalten“, so die 99-fache Siegerin eines Weltcuprennen.

Mikaela Shiffrin

(Bild: APA/EXPA/JOHANN GRODER)

Lindsey, die gestern aber an einer starken Erkältung laborierte, setzt heute beim Super-G auf der Ulli-Maier-Strecke auf einen besonderen Glücksbringer, auf den sie bei ihrer ersten Karriere noch nicht zugegriffen hat. „Ich trage eine Kette meiner Mutter um den Hals“, erzählt die 40-Jährige – und ist augenblicklich nahe am Wasser gebaut. Vonn hatte ihre Mutter Linda Krohn im August 2022 verloren, sie starb friedlich nach einem harten Jahr an der Nerven-Krankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose).

(Bild: Krone Kreativ, FIS)

Ein Verlust, der Lindsey schwer zusetzte. Und sie auch heute noch belastet. Für ihre verstorbene Mutter bei ihrer zweiten WM-Karriere Edelmetall holen – das wäre ein emotionaler Höhepunkt für sie. Sie hat schon zwei Goldene (2x Val d’Isère 2009), drei Silberne (2x Åre 2007, Garmisch 2011) sowie drei Bronzene (Vail 2015, St. Moritz 2017, Åre 2019) zu Hause.