Doch noch Haftbefehl

Vor Festnahme sprang Extrem-Raser (20) vom Balkon

Oberösterreich
06.02.2025 09:13

Fünf Verletzte, darunter zwei Polizisten: Ein serbisch-ungarischer Doppelstaatsbürger (20) war vor sechs Tagen mit Tempo 250 auf der Autobahn unterwegs, wollte in Traun eine Straßensperre der Polizei durchbrechen und verursachte einen Horror-Unfall. Zuerst wurde er nur auf freiem Fuß angezeigt, doch nun ließ die Staatsanwaltschaft Wels den Verdächtigen doch noch verhaften.

Zuerst wurde wegen Gemeingefährdung ermittelt, dann besserte die Polizei nach: Die Staatsanwaltschaft Wels ordnete am Mittwoch mit richterlicher Bewilligung des Landesgerichtes Wels die Festnahme des 20-jährigen ungarischen Staatsangehörigen aus Linz an. Der Beschuldigte konnte um 18.05 Uhr an seiner Wohnadresse in Linz angetroffen werden, flüchtete jedoch über den Balkon, konnte von einem Kollegen noch erfasst werden, riss sich wieder los und flüchtete zu Fuß. 

Flucht dauerte nur vier Minuten
In Folge konnte der 20-Jährige jedoch angehalten und um 18.09 Uhr von Kräften der EGS festgenommen werden. Der 20-Jährige wurde in die Justizanstalt Wels überstellt. Weitere Erhebungen sind noch zu tätigen

Das war zuvor passiert
Eine Verkehrszivilstreife wollte am 30. Jänner um 23.26 Uhr in Wels-West B1 einen Pkw-Lenker anhalten, da dieser eine Sperrlinie überfahren hatte. Der Ungar aus Linz hielt kurz an, beschleunigte aber wieder abrupt und setzte seine Fahrt auf die A8 in Richtung Passau fort. Die Polizei nahm die Verfolgung auf.

Wie ein Irrer überholt
Die Jagd nach dem Lenker führte mit bis 250 km/h auf die A25, wobei sehr gefährliche Überholvorgänge unter anderem am Pannenstreifen vorgenommen wurden. Die Flucht führte über die Ausfahrt Wels-Ost auf die B1 zuerst wieder in Richtung Wels. An der Kreuzung mit der Werfelstraße wendete er und setzte seine Fahrt in Richtung Linz fort. Er missachtete mehrere rote Ampeln mit Geschwindigkeiten von rund 140 km/h. Trotz dichten Nebels erreichte er Geschwindigkeiten von 190 km/h. In Marchtrenk kam es zur seitlichen Kollision mit einem anderen Pkw mit Anhänger.

Mit 160 km/h auf Zivilwagen aufgefahren
Kurz vor der Trauner Kreuzung näherte sich der 20-Jährige mehreren stehenden Fahrzeugen mit einer Geschwindigkeit von mehr als 160 km/h und fuhr fast ungebremst auf diese auf.

Drei Autos wurden weggeschleudert
Drei Autos, darunter ein unterstützender Zivilstreifenwagen der Polizeiinspektion Ansfelden, wurden weggeschleudert und fünf Personen teilweise erheblich verletzt, darunter zwei Polizisten. Der 20-Jährige wurde festgenommen und in weiterer Folge ebenfalls in ein Krankenhaus eingeliefert. Am Pkw befanden sich entfremdete Kennzeichen, und der 20-Jährige war nicht im Besitz einer Lenkberechtigung.

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