Besondere Premiere im Wiener Tiergarten Schönbrunn: Ab Freitag können im Terrarienhaus seltene Taubwarane bestaunt werden. Die Tiere wurden über viele Jahre hinweg hinter den Kulissen erfolgreich nachgezüchtet. Sie gelten als stark gefährdet, denn ihr natürlicher Lebensraum schrumpft unaufhörlich.
„Taubwarane sehen aus wie kleine Drachen. In ihrem natürlichen Lebensraum, den Regenwäldern Borneos, bekommt man sie jedoch so gut wie nie zu Gesicht. Die wenigen Beobachtungen deuten darauf hin, dass Taubwarane sich bevorzugt in der Nähe klarer Fließgewässer mit steinigem Untergrund aufhalten. Leider gelten sie gemäß der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) als stark gefährdet“, erklärt Tiergartendirektor Dr. Stephan Hering-Hagenbeck.
Ohren fehlen, aber sie können dennoch hören
Ein interessantes Merkmal der Taubwarane ist das Fehlen von Ohröffnungen – dieser Besonderheit verdanken sie ihren Namen. Dennoch sind die Tiere in der Lage, zu hören.
Mit regelmäßigen Nachzuchten leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Aufbau von Reservepopulationen und somit zum Erhalt der Art.
Anton Weissenbacher, zoologischer Kurator im Tiergarten Schönbrunn
Mit der Haltung bedrohter Taubwarane und seinem Beitrag zur Initiative „Reverse the Red“ setzt sich der Tiergarten Schönbrunn gezielt für den internationalen Artenschutz ein. „Mit regelmäßigen Nachzuchten leisten wir einen wichtigen Beitrag zum Aufbau von Reservepopulationen und somit zum Erhalt der Art“, erklärt Anton Weissenbacher, zoologischer Kurator im Tiergarten Schönbrunn. „Gleichzeitig sammeln wir wertvolle Daten über Taubwarane, über die bislang so gut wie nichts bekannt ist. Dieses Wissen möchten wir nun auch unseren Besucherinnen und Besuchern vermitteln. Denn jeder Einzelne kann zum Schutz von Arten beitragen.“
Rote Liste der gefährdeten Arten immer länger
Immer mehr Tierarten werden in höhere Gefährdungskategorien der Roten Liste eingeordnet, ein alarmierender Trend, dem die globale Initiative „Reverse the Red“ entgegenwirkt. Der Tiergarten Schönbrunn arbeitet dabei mit Zoos, Naturschutzorganisationen, Ministerien und weiteren Partnern zusammen, um die Ausrottung bedrohter Arten durch gezielte Maßnahmen zu verhindern. Dabei gehen der sogenannte Ex-situ-Artenschutz – der Erhalt von Arten außerhalb ihrer natürlichen Lebensräume – und der Schutz von Tierarten in der Wildbahn (in-situ) Hand in Hand.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.